Mittelständler beschäftigt neun Behinderte

PÜTZCHEN · Das Beueler Unternehmen jokon arbeitet eng mit den Gemeinnützigen Werkstätten zusammen.

Bereits seit vielen Jahren lässt jokon einen Teil der anfallenden Montagetätigkeiten durch die Gemeinnützigen Werkstätten (GVP) in Bonn durchführen. Der chronisch psychisch kranke Werkstattbeschäftigte Harald Fuchs (Name geändert) sei zum Beispiel durch solch einen Auftrag 2009 zum ersten Mal mit der Firma in Berührung gekommen, heißt es seitens jokon.

Er hätte sich das Ziel gesetzt, über den Fahrzeugleuchtenhersteller den Wiedereinstieg in den ersten Arbeitsmarkt zu schaffen. "Wir haben uns nach dem persönlichen Kennenlernen dazu entschlossen, Herrn Fuchs über einen betriebsintegrierten Arbeitsplatz - mit Unterstützung der GVP - dauerhaft in die Strukturen unseres Unternehmens zu integrieren.

Im Rahmen dieses betriebsintegrierten Arbeitsplatzes erhielt er regelmäßig eine psychische Betreuung während der betrieblichen Arbeitszeit", berichtete Christel Konen-Velasco, Personalleiterin bei jokon.

Heute ist Fuchs einer der 120 fest angestellten Mitarbeiter am Standort in Pützchen. Die Johann & Konen GmbH & Co. KG entwickelt, produziert und vertreibt seit 60 Jahren Leuchten und Beleuchtungssysteme für die internationale Fahrzeugindustrie. Weitere 40 Fachkräfte beschäftigt das Unternehmen an Standorten in Frankreich sowie England.

Nicht alle der neun behinderten Angestellten seien über die Werkstätten in den Betrieb eingestiegen und nicht alle seien psychisch krank, so Konen-Velasco. Genauso gäbe es zum Beispiel hochgradige Diabetiker und Menschen mit Beeinträchtigung infolge einer Krebserkrankung. Die teilweise vom Landschaftsverband Rheinland geförderten Arbeitsplätze seien immer individuell eingerichtet, sei es durch spezielle Hilfsmittel wie zum Beispiel höhenverstellbare Tische oder eine individuelle Begleitung zur Eingewöhnung.

"Für das Jahr 2012 ist eine Integrationsabteilung geplant, in der sowohl behinderte als auch nicht- behinderte Menschen tätig sein werden", fügte Konen-Velasco hinzu. Drei weitere Arbeitsplätze für behinderte Menschen sollen in dieser Abteilung entstehen. "Motivation und Arbeitsleistung unserer behinderten Beschäftigten ist im Regelfall ausgesprochen hoch, wodurch sie menschlich und wirtschaftlich eine große Bereicherung für unser Unternehmen darstellen", hält Konen-Velasco fest.

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