Es gibt einen Silberstreif am Honnefer Horizont

Unternehmen aus der Region ist in Aegidienberg an 25 000 Quadratmetern Gewerbefläche interessiert

  Prächtig entwickelt:  Das Gewerbegebiet "Rottbitze I" in Aegidienberg. Die Unternehmer, die sich dort niederließen, zeigen sich hochzufrieden.

Prächtig entwickelt: Das Gewerbegebiet "Rottbitze I" in Aegidienberg. Die Unternehmer, die sich dort niederließen, zeigen sich hochzufrieden.

Foto: Handt

Bad Honnef. Im Bad Honnefer Wirtschaftsleben gibt es einen Silberstreif am Horizont. Wie Bürgermeister Peter Brassel anlässlich einer CDU-Veranstaltung in Aegidienberg mitteilte, gibt es einen Interessenten, der 25 000 Quadratmeter des insgesamt 100 000 Quadratmeter großen neuen Gewerbegebietes "Rottbitze II" oder auch "Dachsberg" genannt, übernehmen möchte.

Das Unternehmen soll aus der Region stammen. Um welches es sich handelt, wollte Brassel nicht sagen. Möglicherweise denkt jedoch Birkenstock daran, wieder nach Bad Honnef zurückzukehren. Kommt es zu der Ansiedelung des Unternehmens, dann könnte langfristig das Gewerbesteueraufkommen der Stadt aus der Talsohle geführt werden.

Gerade diese Einnahmequelle ist in den vergangenen Jahren reichlich versandet. Statt der einst jährlich erzielten rund 16 Millionen Euro verbucht die Kämmerei inzwischen weniger als die Hälfte. 7,9 Millionen Euro sind es nur noch, die Honnefs Gewerbetreibende auf das Konto der Stadt einzahlen.

"Wir sind auf einem guten Weg", meinte Peter Brassel auf einer Veranstaltung der Union, zu der Unternehmer eingeladen waren, die sich im Gewerbegebiet "Rottbitze I" angesiedelt haben. Noch in diesem Jahr, so Brassel, wolle man in Sachen "Rottbitze II" in die Detailplanung einsteigen.

Dass es der Stadt Bad Honnef überhaupt gelungen ist, ein neues Gewerbegebiet zwischen Autobahn und der Grenze zu Windhagen auszuweisen, ist erstaunlich. Der frühere Regierungspräsident Franz-Josef Antwerpes lehnte das Vorhaben nämlich kategorisch ab. Grund: An jener Stelle sollte eine Rotwildbrücke errichtet werden, damit die Tiere ungefährdet die verschiedenen Waldgebiete zwischen Windhagen und Aegidienberg erreichen konnten. Als dann die ICE-Strecke gebaut wurde, war die Reh-Brücken-Planung obsolet.

Auch kam es zu einem Wechsel im Regierungspräsidium. Antwerpes-Nachfolger Jürgen Roters zeigte sich im Gegensatz zu seinem Amtsvorgänger aufgeschlossen, als Peter Brassel den erneuten Wunsch nach Ausweisung des Gewerbegebietes vortrug. "Heute haben wir es schwarz auf weiß: Im Gebietsentwicklungsplan ist das neue Gewerbegebiet berücksichtigt", freute sich das Bad Honnefer Stadtoberhaupt. Die städtische Grundstücksgesellschaft, der neben der Stadt auch die Stadtsparkasse und die Volksbank als Gesellschafter angehören, soll die Erschließung in altbewährter Manier übernehmen.

Bestens geklappt hatte dies bereits im Gewerbegebiet "Rottbitze I". Wie zufrieden die dort ansässigen Unternehmer sind, durfte Peter Brassel mit stiller Freude zur Kenntnis nehmen. Die Gewerbetreibenden lobten im Gespräch mit dem Verwaltungschef und weiteren Vertretern der Union insbesondere die hervorragende Lage des Areals an der Autobahn. "Diese Anbindung war für uns ausschlaggebend", meinte Werner Walgenbach von der Firma "Natural Life". Und: "Ich bin von diesem Gebiet begeistert."

Der Direktvertrieb-Unternehmer war von Ruppichteroth nach Aegidienberg gezogen. Ähnlich äußerten sich die Vertreter von Heizung/Sanitär Braun, ein Unternehmen, das gerade eine riesige Ausstellungshalle errichtet hat, von Mobau, Fliesen Klöckner oder Autoglas Becker. Das Zusammenspiel mit der Bad Honnefer Verwaltung sei bestens, ein direkter Draht zum Rathaus sei gegeben. "Der inzwischen vorhandene kurze Dienstweg ist ein großes Plus. Das ist in Nachbarstädten leider völlig anders", meinte ein Unternehmer.

Verärgerung gebe es lediglich darüber, dass es nach wie vor nicht gestattet sei, auf das Gewerbegebiet weisende Schilder an der Landstraße anzubringen. "Wir sind so nur schwer zu finden", sagte der Inhaber von Autoglas Becker. Brassel wurde gebeten, erneut beim zuständigen Landesbetrieb Straßenbau vorstellig zu werden, um doch noch die bislang immer wieder abgelehnte Beschilderung zu ermöglichen.

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