BaFin-Chef gegen geplante Alleinkontrolle der Bundesbank

Für Jochen Sanio kann die Bankenaufsicht nicht effizienter gestaltet werden

Bonn. (dpa) Der Chef der Bundesanstalt für Finanzaufsicht (BaFin), Jochen Sanio, hat sich gegen eine geplante Banken-Alleinkontrolle der Bundesbank gewandt.

Die Zusammenarbeit zwischen BaFin und Bundesbank verlaufe „reibungslos“. Er könne keine sachlichen Gründe dafür erkennen, der Bundesbank die Kontrolle komplett zu übergeben, sagte Sanio in einem Interview der “Wirtschaftswoche“. Bisher teilen sich BaFin und Bundesbank die Bankenaufsicht.

Sanio wies Vorwürfe zurück, diese Teilung habe sich in der Finanzkrise als ineffizient erwiesen. BaFin und Bundesbank hätten gerade auch in der Finanzkrise hervorragend zusammengearbeitet, sagte Sanio. Die Arbeitsteilung sei klar geregelt und laufe reibungslos. „Noch effizienter kann man die deutsche Bankenaufsicht nicht aufstellen.“

Für das gesamte deutsche Bankensystem gefährliche Situationen hätten nur entschärft werden können, „weil zwei deutsche Aufsichtsinstitutionen gemeinsam und mit doppelter Kraft auf die Betroffenen eingewirkt haben“. Sanio wies darauf hin, dass auch die Bundesbank teilweise ihre Unabhängigkeit aufgeben und sich politischer Kontrolle unterstellen müsste, sollte sie die Bankenaufsicht komplett übernehmen.

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