Marktbericht eines Gewerbeimmobilienmaklers Acht Prozent mehr Wohn- und Geschäftshäuser von Investoren gekauft
BONN · Wohn- und Geschäftshäuser als Geldanlage sind in Bonn deutlich stärker gefragt. Wie aus dem Marktbericht des Gewerbeimmobilienmaklers Engel & Völkers Commercial hervorgeht, wurden im vergangenen Jahr deutlich mehr Anlageimmobilien verkauft als im Vorjahr - und das zu stabilen oder steigenden Preisen auf hohem Niveau.
Wer in Bonn ein Mehrfamilienhaus oder eine Gewerbeimmobilie kaufen will, müsse dafür derzeit in mittleren bis guten Lagen zwischen dem zwölf- und 15-fachen der Jahresnettokaltmiete bezahlen, berichtet Engel & Völkers. In den einfachen Lagen lägen die Faktoren zwischen 9,0 und 10,5.
2011 wurden in der Universitätsstadt der Erhebung zufolge 269 Mehrfamilien- und Geschäftshäuser verkauft, was im Vergleich zum Vorjahr einer Steigerung von rund acht Prozent entspricht. Das Umsatzvolumen stieg deutlich um rund 84 Prozent auf 224 Millionen Euro an.
"Der durchschnittliche Kaufpreis pro Immobilie erhöhte sich von 490.000 auf 830.000 Euro", so Dirk Dobat, Geschäftsführer von Engel & Völkers Commercial in Bonn. Nach Angaben des Immobilienexperten sei diese Entwicklung darauf zurückzuführen, dass etliche große Objekte gehandelt wurden.
Neben begehrten Lagen wie Ippendorf, West- und Südstadt sowie Venusberg, wo die Nachfrage höher ist als das Angebot, rücken auch andere Stadtteile in den Fokus der Kaufinteressenten. "Dies gilt besonders für die rheinnahen Lagen", stellt Dobat fest. So etwa am Brassertufer mit der Fertigstellung der Rheinlogen. Auch die Entwicklung des Bonner Bogens biete Investitionspotenzial. Weiterhin sehr beliebt sei der Stadtteil Poppelsdorf, wo die Universitätsgebäude angesiedelt sind.
"Als Käufer treten überwiegend regionale Investoren auf", heißt es in dem Marktbericht. Neben privaten Kaufinteressenten seien auch Family Offices und Entwickler mit Sanierungs- und Aufteilungsabsichten am Markt aktiv. "Bei den Verkäufern handelt es sich um Eigentümer, die aufgrund der Anhebung der Grundsteuer oder aus Altersgründen das hochpreisige Niveau nutzen, um sich von ihren Objekten zu trennen."
