Musical in Eudenbach Vom Scheitern eines Superstars

EUDENBACH · Der Familienchor "Here we are" spannte bei der Aufführung von "Petrus Superstar(k)" einen Bogen von heutigen Castings-Shows zum See Genezareth vor 2000 Jahren.

 Die jungen Schauspieler haben die Bühne für sich: In "Petrus Superstar(k)"gibt es eine Zeitreise ins biblische Palästina.

Die jungen Schauspieler haben die Bühne für sich: In "Petrus Superstar(k)"gibt es eine Zeitreise ins biblische Palästina.

Foto: Axel Vogel

"Ein Star am Sternenhimmel sein, das will jedermann! Ein Superstar, wie fängt man das nur an?" Diese Frage ist schnell beantwortet in Zeiten unzähliger Casting-Shows im Fernsehen. Genau so einer will sich Nina (Janara Feindt) stellen und hungert konsequent darauf hin. Ihre Freunde Philipp und Fabi (Felix Krauthausen und Tim Otto) träumen dagegen von einer Karriere als Fußballstars in der Jugendmannschaft von Bayern München.

Das ist die Rahmenhandlung des Musicals "Petrus Superstar(k)" von Alexander Lombardi, für das Gregor Breier fetzige Rock- und Balladen-Melodien komponiert hat. In Szene gesetzt von Juliane Rohrmeier, wurde es am Wochenende im Saal vom Gasthaus "Zum Siebengebirge" von dem Familienchor "Here we are" aus Eudenbach aufgeführt.

"Unterstützt werden wir auch vom Männerchor Quirrenbach. Aber wir Erwachsenen halten uns im Hintergrund. Auf der Bühne agieren ausschließlich die Kinder", so Rohrmeier kurz vor Beginn der Premiere am späten Freitagnachmittag. Mit einer Ausnahme: Karl-Josef Thielen spielte den Professor Theo Logie, der Ninas Clique, zu der noch Nele (Laura Böhm), Lulu (Nena Woithe) und Alisa (Marie Krauthausen) gehören, beim Textlernen für eine Theateraufführung hilft.

Wichtiger aber ist seine neuste Erfindung, eine Schlagwort-Bibel-Zeitmaschine, mit der er die Kinder 2000 Jahre zurück in die Vergangenheit nach Israel zum "Superstar" Petrus führt. Und schon steht ein Schiff am See Genezareth auf der Bühne im Mittelpunkt. Um dieses scharen sich rund 30 Fischer, darunter eben auch Simon Petrus (Romina Pintus), die eine erfolglose Nacht beklagen.

Dann aber tritt Jesus (Isabell Radermacher) auf und lässt die Fischer wider alle Erfahrung tagsüber ausfahren. So werden die Zuschauer, unter ihnen auch Dechant Udo Maria Schiffers, Zeuge des "Wunderbaren Fischfangs" und der Berufung von Petrus zum Jünger Jesu.

Erfolg ist alles

Zurück in der Gegenwart, scheitert Nina beim Casting und wird von drei Zicken verhöhnt: "Wir sind schön, wir sind toll. Erfolg ist alles!" Der aber bleibt auch Fabi nach dem Fußball-Testspiel versagt. Auch seine Karriere als Superstar ist ausgeträumt. Ganz anders ist die Situation bei Petrus. Nach seiner Errettung aus dem Sturm und der Heilung des Blinden erkennt der "Felsen des Glaubens" in Jesus den "Sohn des lebendigen Gottes, den Retter vom Himmel gesandt" - um ihn dann doch drei Mal zu verleugnen.

"Er ist eben ein Mensch mit Fehlern und Schwächen", hatte Josef Göbel vom MGV Quirrenbach den "Macher" der Jünger zu Beginn der Aufführung beschrieben. Sein Scheitern und seine Schwäche belegen aber gerade, dass man vor Gott kein Superstar sein muss, um angenommen zu werden.

Wer sich von der Begeisterung der jungen Musical-Stars von "Here we are" anstecken lassen möchte, hat dazu bei der Aufführung von "Petrus Superstar(k)" noch am Samstag, 24. März, ab 15 Uhr in der Wallfahrtskirche Sankt Judas Thaddäus von Heisterbacherrott Gelegenheit. Der Eintritt ist frei, um Spenden für die Deutsche Knochenmark-Spenderdatei wird gebeten.

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