Norbert Nettekoven: "Zuerst Einheit der Partei wiederherstellen"

Geschäftsmann steht seit Montag an Spitze der Bornheimer CDU - Er will Michael Söllheim weiter einbinden

  Norbert Nettekoven  ist neuer Vorsitzender der Bornheimer CDU.

Norbert Nettekoven ist neuer Vorsitzender der Bornheimer CDU.

Foto: Archiv

Bonn. Mit einem neuen Vorsitzenden geht die Bornheimer CDU in die "politische und wirtschaftlich schwierige Zukunft", wie Norbert Nettekoven am Montagabend nach seiner Wahl ankündigte. Mit dem 59-jährigen Geschäftsmann sprach Werner Meyer.

General-Anzeiger: Es gab Querelen zwischen Fraktion und Partei, wie gehen Sie die Probleme der Bornheimer CDU an?

Norbert Nettekoven: Ich habe mit keiner der handelnden Personen ein Problem. Weder mit dem Fraktionsvorsitzenden Hans Dieter Wirtz noch mit meinem Vorgänger Michael Söllheim. Ganz im Gegenteil. Ich werde versuchen, Söllheims Engagement und Wissen weiter zu nutzen. Und mit Wirtz werde ich mich sofort zusammensetzen und einen gemeinsamen Nenner finden, wie wir die Einheit der Bornheimer CDU wiederherstellen.

Artikel Lesen Sie dazu auch " Bornheimer CDU-Chef tritt zurück"GA: Was werden Ihre ersten Schritte als Vorsitzender sein?Nettekoven: Satzungsgemäß werde ich mich um organisatorische Aufgaben kümmern. Dazu zählen die Landtagswahl am 9. Mai und die Mitgliederentwicklung. Mit 600 Mitgliedern stehen wir gut da, aber es ist auch wichtig, dass wir möglichst in allen Orten einen Verband haben und erhalten. Ich bin ein Verfechter der individuellen Stärken in den Dörfern, des funktionierenden Vereinslebens. Dazu gehört auch eine örtliche CDU. Wenn wir im Dorf einen Verband mit zehn oder 20 Aktiven haben, dann ist das gut.

GA: Noch einmal zur Auseinandersetzung. Wie sehen Sie die Aufgabenteilung zwischen Fraktion und Partei?

Nettekoven: Da muss es keine Konflikte geben. Die Partei ist in erster Linie für die innere Organisation zuständig, die Fraktionsmitglieder machen im Stadtrat und den Ausschüssen die Politik. Dann gibt es Schnittmengen. In der Vergangenheit sind einige Dinge nicht gut gelaufen, das werden wir sehr schnell in den Griff bekommen. Dann wird die Bornheimer CDU wieder einig dastehen. Um es aber nochmals zu betonen: Allen handelnden Personen gilt mein ausdrücklicher Dank. Es gibt keine Vorwürfe, und ich möchte auf niemanden verzichten.

GA: Wie geht es weiter mit der Bornheimer CDU?

Nettekoven: Am Montagabend wurden die meisten Mitglieder von der Entwicklung überrascht, einige sind sogar verunsichert. Ich persönlich habe erst recht kurzfristig meine Bereitschaft zur Kandidatur erklärt. Söllheim hat für viele überraschend seinen Verzicht erklärt. Doch das haben wir hinter uns. Wir werden nach vorne schauen und nun die Einheit der Partei wiederherstellen.

GA: Gibt es Interessenskonflikte zwischen dem Partei- und dem Vorsitzenden des Bornheimer Gewerbevereins?

Nettekoven: Gar keine. Der Gewerbeverein arbeitet ja nicht gegen andere Geschäftsleute. Ganz im Gegenteil. Wir unterstützen die Gewerbetreibenden in Bornheim und so auch die ganze Stadt. Da gibt es eine enge Zusammenarbeit. Das gilt auch für die CDU.

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