Bonner Feuerwehr "operiert" einem Jungen Metallring vom Finger

Mit Dremel, Zange und Löschspritze im Einsatz

Bonn. Selbst die Ärzte waren beim kleinen Samuel mit ihrem Latein am Ende. Die Eltern waren mit dem kleinen Jungen am Dienstagabend ins Krankenhaus gekommen. Dem Sechsjährigen war ein großes Malheur passiert: Er hatte sich auf den Ringfinger der linken Hand einen Metallring gesteckt, und den bekam er - trotz zahlreicher Versuche - nicht mehr ab. Weil auch die Ärzte nach Angaben der Feuerwehr Samuel nicht helfen konnten, alarmierten sie die Retter vom Lievelingsweg.

Gegen 19 Uhr rückten Wehrmänner mit möglichen Hilfsmitteln aus ihrem Equipment, darunter diverse Zangen, an, doch auch sie kamen nicht weiter. "Das Material war zu stark. Der Ring war einen Zentimeter dick und einen Zentimeter breit", berichtete der Einsatzleiter dem GA auf Anfrage.

Über Kollegen der Nachrichtentechnik hätten sich die Wehrmänner einen Dremel mit Schleifaufsatz und einer Trennscheibe mit einem Durchmesser von zwei Zentimetern besorgt. Damit hätten sie den Metallring durchtrennt und mit einer Zange, die normalerweise für das Entfernen von Gipsschienen benötigt werde, den Ring vom Finger des Sechsjährigen gezogen.

Einfach sei es dennoch nicht gewesen, schilderte der Beamte die Situation, denn die "Operation" habe über einer Nierenschale, die mit Wasser gefüllt worden sei, stattgefunden. Damit hätten die Kollegen verhindert, dass die Trennscheibe heiß gelaufen sei.

Zusätzlich sei mit einer Löschspritze noch Kühlung verschafft worden. Als Erinnerung schenkten die Feuerwehrleute ihrem kleinen Patienten den durchtrennten Ring - nicht ohne die Warnung, sich auch keinen anderen mehr über den Finger zu stecken.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort