Bis 2009 werden noch 24 Millionen Euro investiert

Fünf Maßnahmen stehen auf dem Programm - Von der Verlängerung des U-Bahn-Tunnels nach Süden bis zum Kreisel vor der Bonner Bundeskunsthalle - Trommer: Städtischer Haushalt wird nur gering belastet

  Freie Fahrt:  Vom Winkelsweg (vorne) kann man geradeaus in die Heinemannstraße (hinten) fahren oder nach links auf die B 9 abbiegen; dasselbe gilt auch in umgekehrter Richtung. Die neue Kreuzung wird Ende [zw]nächsten Monats eröffnet.

Freie Fahrt: Vom Winkelsweg (vorne) kann man geradeaus in die Heinemannstraße (hinten) fahren oder nach links auf die B 9 abbiegen; dasselbe gilt auch in umgekehrter Richtung. Die neue Kreuzung wird Ende [zw]nächsten Monats eröffnet.

Foto: Frommann

Bonn. Zu einer repräsentativen "Regierungsallee" sollte sie ausgebaut werden - die B 9 zwischen Bundeskanzleramt und Hochkreuz. Dazu hatte die Verwaltung im Sommer 1989 ein ehrgeiziges Programm vorgestellt und die Fertigstellung bis Mitte, spätestens Ende der neunziger Jahre prognostiziert. Doch die Realisierung des Gesamtausbaus dauert länger als vorgesehen.

"Der Ausbau der B 9 ist als komplexe, schwierige Aufgabe zu betrachten, die zwar noch nicht vollständig, aber schon in großen Teilen erledigt ist", sagte Stadtbaurat Sigurd Trommer dem GA. Ein "zeitlicher Mehrbedarf" sei aus dem Bestreben entstanden, alle denkbaren Finanzierungsmittel von Bund und Land auszuschöpfen und diese Mittel sachgerecht zu koordinieren, erklärte Trommer.

Deutlichen Zeitverlust habe es auch gegeben, als Mitte der 90er Jahre das Land NRW den Gesamtausbau in Frage stellte. "Der immense Erfolg der Büroansiedlungen beiderseits der B 9 und die Beharrlichkeit der Bonner Planungsverwaltung haben letztlich zu einer Fortsetzung der Gesamtmaßnahme geführt", betont der Stadtbaurat.

Trommer weist darauf hin, dass das Instrument der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme Bonn-Bundesviertel es ermögliche, die Maßnahmen weitgehend mit nur sehr geringer Belastung des städtischen Haushaltes durch den Rückfluss der Mittel aus Grundstücksverkäufen im Bundesviertel zu finanzieren.

Inzwischen sei auch der Durchbruch bei den noch ausstehenden Maßnahmen für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) erreicht, deren Finanzierung in diesem Jahr abschließend sichergestellt werden könne. Insgesamt stehen laut Trommer noch fünf Baumaßnahmen an der B 9 auf dem Programm:

- 2007: Erneuerung des zur Rheinseite hin gelegenen Randbereichs zwischen Kennedyallee und Max-Löbner-Straße. Kosten: 2,2 Millionen Euro. In der Gleiszone wird eine Baumreihe gepflanzt, die den Mittelstreifen abtrennt; die Fahrspur in Richtung Norden wird verschoben. In der Randzone entsteht eine breite Fläche mit Fahrradweg, Fußweg sowie Bäumen, wie sie am Hochkreuz und auf der gegenüberliegenden Seite bereits seit 1994 existiert.

- 2007/2008: Umgestaltung der Kreuzung Annaberger Straße (B 9/Max-Löbner-Straße) unter Verzicht der Linksabbiegemöglichkeiten von der B 9. Die Haltestelle Max-Löbner-Straße entsteht in verschobener Lage neu. Kosten: 3,7 Millionen Euro.

- Sobald der Neubau der Telekom zwischen Südbrücken-Rampe und Adalbert-Stifter-Straße fertig ist, wird ab Frühjahr 2008 der Randbereich angelegt - mit Fahrradweg, Grünstreifen und Fußweg. Kosten: 900 000 Euro.

- Ab 2007: Verlängerung des U-Bahn-Tunnels nach Süden bis hinter die Einmündung Marie-Kahle-Allee/B 9/Franz-Josef-Strauß-Allee plus Neubau Haltestelle Ollenhauerstraße. Kosten: 13 Millionen Euro.

- Anschließend: Bau des sogenannten Trajekt-Kreisels im Bereich Marie-Kahle-Allee/Franz-Josef-Strauß-Allee/B 9. Dieser Kreisel ermöglicht es, auf der B 9 entweder weiterhin geradeaus zu fahren oder auf die Marie-Kahle-Allee oder die Franz-Josef-Strauß-Allee abzubiegen. Kosten: 4,2 Millionen Euro. Bauzeit: Zwölf Monate. Während sich diese Projekte noch in der Warteschleife befinden, steht eine andere Maßnahme kurz vor der Eröffnung:

Ab Ende April, so kündigte Trommer an, können Autofahrer die neue, mit Ampeln ausgestattete Kreuzung an der Heinemannstraße/Winkelsweg befahren. Sie ermöglicht es, von diesen beiden Straßen aus jeweils nach links auf die B 9 abzubiegen; die jetzigen Abbiegemöglichkeiten an der Doppelkreuzung Annaberger Straße/Max-Löbner-Straße fallen dann weg.

Mit dem Bau war vor vier Monaten begonnen worden; die Kosten betragen 800 000 Euro. Im Zusammenhang mit den B 9-Projekten verweist Trommer auf die "traditionell gute Zusammenarbeit" mit den zuständigen Ministerien von Bund und Land: "Ohne den Einsatz dieser Kollegen wäre das Bundesviertel nicht zum Motor des Strukturwandels in der Region geworden."

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