Wirte klagen über Einbußen bis zu 90 Prozent

Der Regen sorgt in der Außengastronomie der Region für leere Kassen - "Bei der Witterung geht doch keiner vor die Tür" - Drei schöne Tage im Mai und nur einer im Juni

Region. Die schönen Sommertage waren in diesem Jahr bislang an einer Hand abzuzählen. Kein Wunder also, dass die Gastronomen nach dem Traum-Sommer vom vergangenen Jahr Umsatzeinbußen zu beklagen haben.

"Wir hatten drei gute Tage im Mai und nur einen im Juni", klagt Wilfried Schaaf von der Gaststätte am Bahnhof Kottenforst. "Die habe ich mir im Kalender eingetragen. Aber ansonsten war der Sommer sehr schlecht", erklärt er. Schließlich gehören zu seiner "Laufkundschaft" hauptsächlich Fahrradfahrer und Inline-Skater, die im Kottenforst unterwegs sind. "Aber bei der Witterung geht doch keiner vor die Tür." Die Konsequenz daraus ist, dass Schaaf Personal einsparen muss und hauptsächlich mit Aushilfskräften arbeitet. "Wir sind natürlich vom letzten Sommer verwöhnt worden. Aber dabei muss man bedenken, dass davor die beiden Jahre auch nicht gut waren. Das muss man erst einmal auffangen."

Ähnlich sehen dies auch seine Kollegen. So hat Rolf Fuhs von der Gaststätte "Zum Römerkanal" in Buschhoven Einbußen in der Außengastronomie um bis zu 90 Prozent ausgemacht. "Besonders beim Getränkeumsatz merken wir das. Aber wir können nicht klagen, zum Glück hatten wir drinnen genug Betrieb", erklärt er. Andrea Stange, Chefin im Meckenheimer "Fässchen" öffnete am Freitagabend zum ersten Mal nach zehn Tagen wieder ihren Sommergarten.

"Der war überhaupt höchstens zwölf bis 14 Tage auf und das zumeist nur bei “halbgutem„ Wetter. Auch die Terrasse im Hof der Gaststätte "Zur Linde" in Heimerzheim wurde bislang nur wenig genutzt. "Wir hatten vielleicht sechs Tage, wo Leute draußen gesessen haben", berichtet Heinz Reichelt. Erwin Kagermeier von der Heimerzheimer Pizzeria "Milano" beklagt Umsatzeinbußen von bis zu 70 Prozent im Außengeschäft.

Doch es gibt auch Gastronomen, die den Sommer positiv bewerten. "Wir haben keine Außengastronomie. Und bei dem Wetter kommen die Leute eher in die Wirtschaft", erläutert Dieter Piel, Geschäftsführer von "Spargel Weber" in Alfter.

Nicht wirklich glücklich über das Wetter zeigen sich auch die Eisdielen-Inhaber. "Dieses Jahr war katastrophal", bringt es Ianniello Pino vom gleichnamigen Eiscafé in Bornheim auf den Punkt. Dies bestätigt auch Ursula Veronesi aus Meckenheim. "Wenn die Sonne scheint, haben wir sofort mehr zu tun. Aber das war eben nicht so häufig der Fall." Und auch Vincence Avalone vom Eiscafé Napoli in Rheinbach ist unzufrieden: "Wir arbeiten mit der Sonne. Aber das Wetter hat nicht mitgespielt. Daher hatten wir Umsatzeinbußen von bis zu 50 Prozent."

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