Wie sicher sind die Bahn-Linien in der Region?

In Nordrhein-Westfalen gebe es eingleisige Strecken nur ausnahmsweise, sagte der für NRW zuständige Bahnsprecher Gerhard Felser. Für Bonn und die Region bedeutsam sind etwa die Voreifelbahn (Regionalbahn-Linie 23) und die Siegstrecke.

Wie sicher sind die Bahn-Linien in der Region?
Foto: Wolfgang Henry

Halle/Bonn. (dpa/ams) Eine eingleisige Strecke, menschliches Versagen und eine veraltete Technik: Diese unheilvolle Mischung könnte das Zugunglück in Sachsen-Anhalt ausgelöst haben. Wie sich gestern Abend herausstellte, war auf dem entsprechenden Gleisabschnitt noch kein zusätzliches Sicherungssystem installiert, das Züge automatisch bremsen kann.

Die Strecke Magdeburg-Halberstadt sei bisher etwa zur Hälfte damit ausgestattet worden, aber noch nicht am Unfallort bei Hordorf, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn der dpa. Hinter vorgehaltener Hand hatte zuvor schon ein Bahn-Sprecher dem GA auf Anfrage gesagt, dass im Osten technisch noch einiges nachzuholen sei.

In Nordrhein-Westfalen gebe es eingleisige Strecken nur ausnahmsweise, sagte der für NRW zuständige Bahnsprecher Gerhard Felser. Das betreffe Nebenstrecken und Baustellen-Abschnitte. Für Bonn und die Region bedeutsam sind etwa die Voreifelbahn (Regionalbahn-Linie 23) und die Siegstrecke (RE 9, S 12, RB 95). Zur technischen Absicherung dieser Strecken war gestern nichts zu erfahren.

Vor allem bei der Voreifelbahn, die von Bonn nach Euskirchen mitten durch den Kottenforst führt, ist schon seit Jahren eine Verdichtung des Fahrplans in der Hauptverkehrszeit zwischen Rheinbach und Bonn im Gespräch. Dazu wäre jedoch der zweigleisige Ausbau notwendig. Sicher scheint nur: Die Strecke Witterschlick-Kottenforst wird wegen eines "geologisch labilen Hangs" nicht zweigleisig ausgebaut.

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