Wellness in Bad Neuenahrer Tagesklinik

Torsten Gottschalck hat Anzug und weißen Kittel gegen Jeans und T-Shirt getauscht und in jüngster Zeit mehr mit Bauarbeitern als mit Patienten geredet. Auch fragenden Passanten hat er schon Auskunft gegeben über das, was in dem Gebäudekomplex an der Ecke Georg-Kreuzberg-Straße/Wolfgang-Müller-Straße in Bad Neuenahr passiert.

  In Bad Neuenahr eröffnet im ehemaligen "Haus Elisabeth"  eine neue Tagesklinik nebst Hotel. Medical Wellness soll dort auf hohem Niveau angeboten werden.

In Bad Neuenahr eröffnet im ehemaligen "Haus Elisabeth" eine neue Tagesklinik nebst Hotel. Medical Wellness soll dort auf hohem Niveau angeboten werden.

Foto: Martin Gausmann

Bad Neuenahr. Torsten Gottschalck hat Anzug und weißen Kittel gegen Jeans und T-Shirt getauscht und in jüngster Zeit mehr mit Bauarbeitern als mit Patienten geredet. Auch fragenden Passanten hat er schon Auskunft gegeben über das, was in dem Gebäudekomplex an der Ecke Georg-Kreuzberg-Straße/Wolfgang-Müller-Straße in Bad Neuenahr passiert.

Ab Sonntag ist es offiziell: Dann eröffnet der ehemalige Geschäftsführer und Chefarzt der Klinik Landskrone im traditionsreichen Hotel Elisabeth, das zuletzt der Best-Western-Gruppe angehörte, das neue Parkhotel Elisabeth samt Tagesklinik, die seinen Namen trägt: Dr. Gottschalck.

Dabei handelt es sich primär um ein Hotel, das dem Gast die Option gibt, medical wellness auf hohem Niveau zu erhalten, erklärt der Mediziner, der mit seiner Frau Doris 500 000 Euro in das Projekt investiert hat. Das Parkhotel sei keine Schönheitsfarm, sondern gesundheitsorientiert und verfolge einen ganzheitlichen Ansatz. Dabei stehe der ältere Mensch in seiner Gesamtheit, also auf sein körperliches, geistiges und seelisches Leistungsvermögen abgestimmt, im Mittelpunkt.

Die Formel ist laut Gottschalck ganz einfach: "Wem nichts fehlt, der verbringt seine Zeit ganz normal in einem schönen Hotel. Wer aber Vorsorge treffen will oder wem es schlecht geht, für den ist immer jemand da." So sei die Rezeption 24 Stunden am Tag besetzt und nachts stets eine Krankenschwester anwesend.

20 Hotelangestellte und elf medizinische Fachleute, darunter drei Ärzte, werden sich im Parkhotel Elisabeth respektive in der Tagesklinik um bis zu 59 Gäste kümmern. Das Haus der Kategorie "Drei Sterne Superior" verfügt über 44 Zimmer und Suiten, allesamt unter anderem mit Bad und Balkon, Flachbildfernseher und Minibar. Da diese laut Gottschalck erst vor wenigen Jahren renoviert wurden, hat man sie weitgehend belassen und nur vereinzelt vergrößert oder verändert.

Nur ein letzter Schliff war beim Sonnendeck mit weitem Blick über die Dächer der Kurstadt und beim Speisesaal nötig. Aber es wurde unter anderem eine neue Küche eingebaut sowie eine neue Technikanlage für das Schwimmbad. Komplett entkernt wurde die ehemalige Eigentümerwohnung in der dritten Etage, auf der für die Tagesklinik Büros und Besprechungszimmer sowie sieben Behandlungszimmer entstanden sind.

Wie im Untergeschoss sollen auch dort Patienten mit Rheuma oder Arthrose, Gelenkbeschwerden, Immundefiziten oder Durchblutungsstörungen behandelt werden. In der balneologischen Abteilung werden Anwendungen mit Heilschlamm oder Fango und Massagen angeboten. Weiße Wände sucht man in der Tagesklinik übrigens vergeblich, denn die mag Gottschalck nicht. Stattdessen herrschen warme Gelb- oder frische Blautöne in den Räumen vor, in denen zudem neueste Medizintechnik blitzt.

Kaum für möglich hat es Gottschalck nach eigenen Angaben gehalten, ein solches Objekt wie das ehemalige Hotel Elisabeth für sein Vorhaben zu finden: direkt an der Ahr und ganz am Rande des Kurviertels, zentral und doch ruhig gelegen. Im Gegensatz dazu sei seine ehemalige Wirkungsstätte ein Krankenhaus gewesen, in dem der Wohlfühlcharakter nur angedeutet worden sei.

Nach 30 Jahren habe er die Klinik Landskrone verlassen, auch weil sich sein Vater als Besitzer der Immobilie immer wieder gegen Modernisierungen gesträubt habe, sagt Gottschalck.

Seit seinem Auszug dort im November sind die Pforten an der Ravensberger Straße geschlossen, während an der Georg-Kreuzberg-Straße 11 eifrige Betriebsamkeit herrscht und Arbeiter bis zuletzt noch an Türen oder Böden "gefeilt" oder auch die neue 20 Meter lange Rampe am Hoteleingang fertig gepflastert haben, um das Haus auch wirklich barrierefrei zu machen.

Am Sonntag kommen die ersten 16 Gäste. Für sie stehen schon die Pantoffeln und die Bademäntel auf den Zimmern bereit.

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