Joshua Osolo Welle der Solidarität für Paketzusteller "Jambo"

BAD HONNEF · Bad Honnefer sammeln weiter Unterschriften für den Verbleib von Paketzusteller Joshua Osolo. Jambo, das heißt "Guten Tag": Spätestens seit Ende der vergangenen Woche weiß das in Bad Honnef annähernd jedes Kind.

Nachdem der General-Anzeiger über das Schicksal von Joshua Osolo, langjähriger Paketzusteller der Deutschen Post DHL, berichtet hat, wogt eine Welle der Solidarität durch die Siebengebirgsstadt. Die Zahl der Unterschriften für den Verbleib des äußerst beliebten Zustellers in Bad Honnef dürfte bald die 2000er Marke durchbrechen.

"Ich bin überwältigt von dem großen Vertrauen, das mir hier entgegengebracht wird", kommentierte ein äußerst gerührter Joshua Osolo die Geschehnisse, die für großes Medienecho gesorgt haben. Wie berichtet, hatte die DHL den 49-jährigen Diplomatensohn abgemahnt und nach sieben Jahren in Bad Honnef seine Versetzung nach Siegburg angekündigt, nachdem er während seiner Arbeitszeit angeblich eine lange Pause gemacht haben und dann wider besseres Wissen nicht zum Personalgespräch erschienen sein soll.

"Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen", sagte Osolo, der wegen seines freundlichen Grußes überall nur als "Jambo" bekannt ist, zum GA. Davon sind neben Anwältin Bärbel Müßig-Klein, die Klage eingereicht hat, auch die Bad Honnefer, darunter viele DHL-Kunden in Handel, Handwerk und Gewerbe, überzeugt: Mehr als 1000 hatten im Nachgang einen Brief des Vereins Centrum an die DHL unterzeichnet.

Auch werden Unterschriften in Geschäften gesammelt. Laut Müßig-Klein hatte Osolo an einem Samstag im Juni ein defektes Postfahrzeug und die Kunden-Fracht gesichert. Da er, in Ermangelung einer eng vertakteten Busverbindung, zu Fuß von Rheinbreitbach nach Bad Honnef und zurück habe laufen müssen, um Ersatz für den defekten Autoschlüssel zu holen, habe das einige Zeit in Anspruch genommen. Lesart der DHL: eine unzulässige Pause. Ein Personalgespräch sei auf den freien Tag Osolos gelegt worden, an dem er wegen Umzugs der Tochter verhindert war. Konsequenz: die Abmahnung.

"Bitte haben Sie Verständnis, dass wir zu Vertragsangelegenheiten keine Stellung nehmen, auch zum Schutz der Mitarbeiter und hierunter Herr Osolo", sagte DHL-Sprecherin Gabriele Heltewig am Montag. Sie wiederholte, dass der enorme Rückhalt der Kundschaft für den Zusteller in der DHL mit großem Wohlwollen gesehen werde. Eine Entscheidung aber stehe aus bis zum Ergebnis eines Personalgespräches.

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