Vereint gegen "riesige Konsumtempel"

ALFTER · Die linksrheinischen Bürgermeister treffen in Alfter Landrat Kühn und Regierungspräsident Lindlar

  • Factory Outlet Center: RP, Landrat und Bürgermeister bekräftigten ihre ablehnende Haltung. Bert Spilles: "Wenn das genehmigt wird, können wir in Meckenheim unsere Bemühungen für ein Altstadtkonzept einstellen." Sein Rheinbacher Amtskollege Stefan Raetz: "Es wird nicht ausgebildet, dafür werden hochwertige Arbeitsplätze vernichtet. Wir wollen keine riesigen Konsumtempel auf der grünen Wiese. Das ist in Oberhausen schon in die Hose gegangen."
  • Quarzabbau: Wie es im Quarzabbaugebiet Witterschlick-Süd weitergeht, wird zurzeit geprüft. Lindlar sagte, Ende des Jahres erwarte er die Vergleichsgutachten mit anderen Standorten. Dann werde sich der Regionalrat im Januar oder Februar mit dem Thema befassen.
  • Tonabbau: Was die Tongrube Schenkenbusch in Witterschlick angeht, sieht der Regierungspräsident keinen Anlass, die Erweiterungspläne aus dem Regionalplan herauszunehmen. Die Erweiterungsfläche sei für die nächsten 30 bis 45 Jahre konzipiert. Es sei nun Sache der Alfterer Verwaltung, Vorschläge zum Schutz der Anwohner vor Lärm zu machen. Mit dieser Auskunft war der Alfterer Bürgermeister Rolf Schumacher ganz und gar nicht zufrieden: "Das Vorhaben der Abbaufirma stellt eine Provokation dar, da sie bis unmittelbar an die Wohnbebauung Ton abbauen will." Die räumliche Größe und die langfristige Betriebsdauer bis zum Jahr 2060 sei nicht nachvollziehbar. Bei der Firma Rheinbraun beispielsweise werde eine solche Fläche in einer Woche geöffnet und wieder verfüllt. Jedenfalls müsse sichergestellt werden, so Schumacher, dass die Interessen der Bürger und des Naturschutzes im weiteren Verlauf des Verfahrens berücksichtigt würden.
  • Abwasser: Bis zum 30. Juni 2010 soll das Abwasserkonzept für Heimerzheim laut Lindlar fertig sein. Dann soll feststehen, wann welcher Kanal erneuert oder saniert wird.
  • Dorfentwicklung: Für Maßnahmen zur Entwicklung des Heimerzheimer Ortskerns ist eine Förderung von 40 Prozent der Kosten durch das Land möglich. Lindlar denkt da an die Kölner Straße, den Gottfried-Velten-Platz und das Gebäude Untere Erft, das als Begegnungshaus und Heimatarchiv im Gespräch ist. Für private Sanierungsvorhaben ist laut RP eine 20-prozentige Förderung möglich.
  • Gesamtschule: Der Antrag der Gemeinde Alfter auf Einrichtung eines Gesamtschule für 2010/11 liegt dem RP vor. Noch fehlende Unterlagen zur künftigen Finanzsituation der Gemeinde, zum Schulentwicklungsplan und die Stellungnahmen der Nachbarkommunen werden nachgereicht. Lindlar sagte, Anfang 2010 werde über den Antrag entschieden.
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