Ungewisse Zukunft Tacke-Grundstück in Sankt Augustin hat einen neuen Besitzer

SANKT AUGUSTIN · Ein Kölner Investor will Seniorenwohnungen, Büros und Einzelhandelsflächen in Sankt Augustin schaffen. Die Stadt lehnt die Pläne ab.

Möbel-Outlet oder moderne Bebauung: Das Tacke-Areal an der Bonner Straße in Sankt Augustin hat einen neuen Besitzer.

Möbel-Outlet oder moderne Bebauung: Das Tacke-Areal an der Bonner Straße in Sankt Augustin hat einen neuen Besitzer.

Foto: Holger Arndt

Der Kölner Unternehmer Dieter Gawron hat das Tacke-Areal an der Bonner Straße im Sankt Augustiner Zentrum gekauft. Auf dem mehr als 10.000 Quadratmeter großen Gelände will Gawron den maroden Tacke-Bau abreißen und drei Baukörper errichten: ein Bürogebäude, in dem unter anderem eine Bankfiliale eingerichtet wird, ein Seniorenzentrum und einen zweigeschossigen Bau mit Einzelhandel und einem Fitnesscenter. Knapp 20 Millionen Euro will der Kölner investieren.

Ob es dazu kommt, ist indes noch ungewiss. Denn die Stadt Sankt Augustin will anders als früher auf dem Gelände keinen großflächigen Einzelhandel mehr zulassen. Interessenten für einen Lebensmittelmarkt hat der Kölner Investor bereits an der Hand. "Die Handelsflächen wurden von der Stadt so weit reduziert, dass die Wirtschaftlichkeit eines Neubaues nur noch schwer darstellbar ist", sagt der Troisdorfer Projektkoordinator Jörg Ennenbach.

Gemeinsam mit Gawron hat er vor vier Jahren die Revitalisierung eines leer stehenden, ehemaligen Möbelhauses an der Frankfurter Straße in Troisdorf abgewickelt. Dort sind heute ein großer Edeka-Markt und ein Fitnesscenter untergebracht.

Billig-Variante

Bleibt die Stadt Sankt Augustin dabei, dass sie größere Einzelhandelsflächen auf dem Tacke-Areal ablehnt, so wie es Bürgermeister Klaus Schumacher Gawron schriftlich mitgeteilt hat, will der Investor aus wirtschaftlichen Gründen eine Billig-Variante umsetzen. Dann bleibt das alte Tacke-Gebäude stehen und soll zu einem Möbel-Outlet werden. Im Klartext:

An der Bonner Straße werden einer oder mehrere Mieter Billig- und Mitnahme-Möbel verkaufen. Sondierungen mit mehreren Filialisten laufen bereits. Noch bis vor gut einem Jahr waren sowohl auf dem Tacke-Areal als auch an den benachbarten Südarkaden großflächiger Einzelhandel erlaubt. Kritiker meinen, dass die Stadt die Pläne zugunsten des Großinvestors Hurler geändert hat.

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