Streckenausbau für Rhein-Sieg dauert noch dreieinhalb Jahre

Mindestens bis Ende 2005 müssen Fahrgäste auf Fertigstellung der Haltepunkte Helmholtzstraße und Rheinbach Ost warten - Zweckverband VRS fordert verbindliche Terminangaben

Rhein-Sieg-Kreis. Der Druck auf die Deutsche Bahn (DB) wächst: Weitere Verzögerungen beim Ausbau der Voreifelbahnstrecke Bonn-Euskirchen wollen die Politiker aus der Region nicht hinnehmen.

Deshalb fordert der Zweckverband des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) jetzt einen verbindlichen Zeitplan für die Fertigstellung der Regionalbahnstrecke 23. Wann werden die sanierten Bahnhöfe, neue Haltepunkte und zusätzliche Gleise in Betrieb genommen? Diese Fragen soll die DB umgehend beantworten.

Ferner soll ein Vertreter der Deutschen Bahn zur Zweckverbandssitzung im Oktober kommen und das verbindliche Termintableau erläutern.

Die Forderung geht auf einen Antrag der CDU-Abgeordneten in der Zweckverbandsversammlung zurück. In den vergangenen Wochen hatten bereits Rhein-Sieg-Landrat Frithjof Kühn und der Hardtberger Bezirksvorsteher Gerhard Lorth in der gleichen Sache an Bahnchef Hartmut Mehdorn geschrieben.

Wie die Bahn dem VRS vor der jetzigen Sitzung mitteilte, sei es beim Ausbau der Voreifelstrecke zu Verzögerungen gekommen, weil neue technische Auflagen verpflichtend wurden wie die "Technische Anweisung Lärm".

Deshalb musste einiges an den Plänen nachgebessert werden. Außerdem seien die Abstimmungsprozesse mit den beteiligten Kommunen sehr langwierig gewesen. Weitere Terminrisiken sieht die DB bei den noch nicht endgültig abgestimmten Haltepunktkonzepten in Rheinbach und Meckenheim.

Bei den Terminabsprachen, wann die einzelnen Bauprojekte fertig werden, habe es Irritationen in Politik und Öffentlichkeit gegeben, weil unter "Baubeginn sehr unterschiedliche Sachzustände" verstanden wurden, so die Bahn. Den aktuellen Stand der Planungen legte die DB als Balkengrafik vor.

Ein weiteres Problem bei den Terminabsprachen hat die Deutsche Bahn ausfindig gemacht: "Das Eisenbahn-Neuordnungs-Gesetz hat eine aus unserer Sicht unglückliche Rechtslage geschaffen, die es dem VRS derzeit nicht erlaubt, unmittelbare Vertragbeziehungen mit den Infrastrukturunternehmen der Bahn einzugehen und damit auch keine rechtsverbindlichen Terminabsprachen zur Realisierung von Infrastrukturmaßnahmen zu vereinbaren", teilte die Bahn mit.

Dennoch ist der grobe Zeitplan klar: Die Strecke Bonn-Euskirchen wird in zwei Bauabschnitten realisiert. Die erste Stufe (bis 2004) beinhaltet auch den bereits abgeschlossenen Umbau der Bahnhöfe "Kuchenheim" und "Odendorf".

Später folgt der zweite Bauabschnitt (bis Ende 2005) mit dem Umbau der Bahnhöfe "Duisdorf" und "Witterschlick" inklusive teilweise zweigleisigem Streckenausbau.

Seit März sind die Finanzmittel für den Bahnhof Duisdorf genehmigt, das Ausschreibungsverfahren ist eingeleitet. Die Planfeststellungsunterlagen für den zweigleisigen Ausbau zwischen Duisdorf und Witterschlick liegen beim Eisenbahn-Bundesamt.

Die Modernisierung geht auf einen Vertrag zwischen VRS und Bahn von 1997 zurück. Darin ist auch der Neubau von vier Stationen (Auf dem Hügel, Helmholtzstraße, Impekoven, Rheinbach Ost) festgelegt.

Außerdem wurde vereinbart, die 40 Jahre alten Züge durch die neuen Talentzüge zu ersetzen. Letzteres ist bereits geschehen. Wie die Bahn mitteilt, sei der Talent bei den Kunden sehr beliebt.

Außerdem: "Der Talent hat dazu beigetragen, dass auf der Voreifelstrecke mit bis zu 98 Prozent die verbundweit höchsten Pünktlichkeitswerte erzielt werden."

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