Stellwerk-Probleme in Euskirchen dauern an

RHEIN-SIEG-KREIS · Wann normalisiert sich der Verkehr auf der Bahnstrecke Bonn-Euskirchen wieder? Nach wie vor kommt es zu Unregelmäßigkeiten auf der Voreifelstrecke, wie nicht zuletzt Hinweise von GA-Lesern zeigen.

 Halt am Bahnhof Meckenheim: Die Regionalbahn 23 sorgt weiter für Unzufriedenheit bei Fahrgästen.

Halt am Bahnhof Meckenheim: Die Regionalbahn 23 sorgt weiter für Unzufriedenheit bei Fahrgästen.

Foto: Wolfgang Henry

Am Donnerstag befasste sich der Hauptausschuss des Zweckverbands Nahverkehr Rheinland (NVR) mit dem Thema. Vertreter der DB-Töchter Regio, Netz, Station und Service gelobten Besserung. NVR-Geschäftsführer Norbert Reinkober war zwar verstimmt über die "katastrophale Situation" in den vergangenen Monaten, zeigte sich am Ende jedoch guten Mutes.

Die Probleme gehen hauptsächlich auf das neue elektronische Stellwerk in Euskirchen zurück, das seit September in Betrieb ist. Zwischen dem dortigen EDV-System und der Technik entlang der Strecke hakt es. Die Folge: Verspätungen. Diese potenzieren sich, wenn Bahnen Gegenzüge auf den eingleisigen Streckenabschnitten abwarten müssen.

Wann die Probleme beseitigt sind, konnte die Deutsche Bahn auf GA-Anfrage nicht sagen. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran", sagte gestern ein Bahnsprecher in Düsseldorf. "Diese Woche sind uns relativ wenige Beschwerden zu Ohren gekommen", sagte Reinkober. "In den Wochen davor war es aber extrem, besonders am 14., am 17. und am 25. November."

Bis zu sieben Prozent der Züge seien ausgefallen. Laut Bahn liegt die Pünktlichkeit auf der Bahnstrecke durchschnittlich bei 94 Prozent. Allerdings werden Züge bei bis zu fünf Minuten Verspätung noch als pünktlich eingestuft.

"Vor allem bei der Kundeninformation muss nachgelegt werden", forderte Reinkober. Er bestätigte Beschwerden über das Sicherheits- und Service-Personal, das in Meckenheim und Odendorf zur Sicherheit und Information der Fahrgäste postiert wurde. Diese kritisierten teils einen rüden Tonfall auf den Bahnsteigen, teils sei das Personal selbst nicht über Fahrplanabweichungen informiert.

Die Bahn setzt die Helfer nicht selbst ein, sie hat eine Firma damit beauftragt. Diese sei nach den Beschwerden noch einmal sensibilisiert worden, so der Bahn-Sprecher. Seinen Angaben zufolge werden Verspätungen auf den elektronischen Laufbändern angezeigt. In Odendorf werde daran gearbeitet, dass künftig auch unplanmäßige Gleiswechsel angezeigt werden. Um dort zum gegenüberliegenden Bahnsteig zu kommen, muss man über den nächsten Bahnübergang gehen.

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