Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Phantasialand in Brühl

Bauschutt im Wikingersee

Brühl. (ks) "Lückenlos überprüfen" will die Geschäftsleitung von Phantasialand "mögliche Fehler bei der Verbringung von Abbruchmaterial" im Bereich des zum Tretbootfahren genutzten Wikingersees. Das sagte Marketing-Direktorin Birgit Reckersdrees am Sonntag auf Anfrage zu einer am Samstag herausgegeben Presseerklärung des Brühler Freizeitparks.

Zum Hintergrund: Bereits am 1. Dezember vergangenen Jahres hatte ein mit dem Abbruch des Märchenwaldes beauftragter Bauunternehmer die Böschung des Wikingersees während der Dauer der Bauarbeiten stabilisieren wollen - und zwar mit Überresten des Märchenwaldes.

Wie ein Nachbar damals beobachtete und dem Phantasialand mitteilte, waren drei Lastwagen-Ladungen Bauschutt - laut Reckersdrees handelt es sich um Beton und Gips - sowohl auf die Böschung geladen als auch an deren im See gelegenen Sockel gekippt worden.

Um die Angelegenheit zu klären, schaltete das Phantasialand daraufhin die Untere Wasserbehörde des Rhein-Erft-Kreises ein, die auch eine Ortsbesichtigung unternahm. Vereinbart wurde, den Bauschutt vorübergehend als Befestigung zu nutzen, dann aber das Material auszutauschen. Reckersdrees: "Anfang Februar hatten wir angekündigt, das zu erledigen."

Statt dessen aber erstattete die Brühler Ortsgruppe des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) bei der Kölner Staatsanwaltschaft Anzeige gegen Phantasialand. Diese ermittelt nun wegen des "möglichen Verstoßes gegen Umweltbestimmungen".

Um "weitere Risiken auszuschließen", wird das Unternehmen "als Sofortmaßnahme eine Gesamtprüfung der im Zusammenhang mit den Baumaßnahmen angefallenen Stoffströme in Auftrag geben". Sprich: Welche Art von Material wurde wann aus dem Park wohin gebracht und entsorgt. Außerdem, so Reckersdrees, sollen verschiedene Fachfirmen mit Gutachten beauftragt werden.

Die Geschäftsleitung sei sich "der Tatsache bewusst, dass das Vertrauen in die Zuverlässigkeit des Unternehmens durch Vorkommnisse dieser Art beschädigt werden kann".

Sie werde die Vorfälle deshalb zum "Anlass nehmen", um die "eigenen organisatorischen Strukturen und Abläufe grundsätzlich zu überprüfen".

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