Sorge um "Standortfaktor" Bahn

MECKENHEIM · Der Unmut über die andauernden Störungen auf der Regionalbahnlinie (RB) 23 ist auch Thema in der Kommunalpolitik. Im Meckenheimer Rat hakte Karin van Deel (Bürger für Meckenheim) am Mittwochabend nach, was die Stadt gegen die Probleme auf der Voreifelstrecke unternehme.

"Man muss inzwischen eine halbe Stunde früher aus dem Haus gehen, um sicherzustellen, dass man mit dem Zug pünktlich zur Arbeit kommt", sagte van Deel mit Blick auf Verspätungen und Zugausfälle.

Im Stadtgebiet liegen drei Haltepunkte: Meckenheim Bahnhof, Industriepark und Bahnhof Kottenforst, wobei die RB 23 am letzteren nur an Wochenenden und nur bei Bedarf hält. Nicht nur wegen der vielen Pendler sei die Bahnverbindung für Meckenheim wichtig, so van Deel: "Das ist auch ein wichtiger Standortfaktor, gerade mit Blick auf unsere neuen Baugebiete." Eine unzuverlässige Bahnverbindung sei keine gute Werbung für die Stadt.

Bürgermeister Bert Spilles erklärte, dass er mit den betroffenen Nachbarkommunen und der Deutschen Bahn in Kontakt stehe und auf Verbesserungen dränge. Letztlich sei der Einfluss der Stadt aber begrenzt.

Die Störungen hängen mit dem elektronischen Stellwerk Euskirchen zusammen, das im September in Betrieb gegangen ist. Die Bahn hatte dazu auf GA-Anfrage erklärt, dass dort alle technischen Komponenten "noch nicht optimal" zusammenarbeiten. Auch im aktuellen GA-Blog "Abenteuer Eisenbahn" wird nach wie vor über die Probleme auf der Voreifelstrecke diskutiert.

Für Verärgerung sorgt auch der Umgang der Bahn mit ihren Kunden: "Ich habe mich bereits mehrfach an die Bahn gewandt. Außer der Mitteilung, dass die Beschwerden an die entsprechenden Fachbereiche weitergeleitet werden, habe ich bis heute (teilweise Wochen später) keine Nachricht erhalten", schreibt zum Beispiel Renate Greven. "Die Probleme würden Bücher füllen", meint Uli Fromm. "Jegliche Beschwerden sind eigentlich sinnlos."

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