Feuerwehrmann aus Rhöndorf Siegfried Eitel gibt Dankmedaille zurück

RHÖNDORF · Normalerweise ist es Bürgermeisterin Wally Feiden, die die Dankmedaille für Bürgerengagement und Traditionspflege überreicht. Am Donnerstag drehte Feuerwehrmann Siegfried Eitel den Spieß um: Im Rathaus gab er die Dankmedaille, die er 2007 für seine herausragenden Verdienste in der Wehr erhalten hatte, zurück.

Veranlasst dazu sah sich Eitel, da ein Baustart für den Gerätehaus-Neubau trotz anderslautender Zusagen immer noch aussteht. "Ich habe mir diesen Schritt nicht leicht gemacht", sagte Eitel. Und betonte: Es gehe ihm nicht um Effekthascherei, sondern alleine um die Sache und die Frage der Glaubwürdigkeit von Zusagen an ehrenamtlich Tätige.

Die Sache, das ist der Bau des neuen Gerätehauses Rhöndorf. Wie berichtet, ist der seit Jahren in der Planung. Angesichts der räumlichen Enge und der Zufahrtssituation am jetzigen Gerätehaus wird die Notwendigkeit von niemandem bestritten; die Entscheidungen waren einhellig. Vor teils großer Kulisse: Im März 2012 verfolgten Feuerwehrleute aus ganz Bad Honnef im Fachausschuss die politische Diskussion und verliehen dem Thema zusätzliches Gewicht.

Haken und Ösen gab und gibt es genug, etwa das zähe Bemühen um eine Lösung für wegfallende Parkplätze der Konrad-Adenauer-Stiftung auf Teilen des Areals, auf dem gebaut werden soll. Bei der Wehrversammlung im November 2011 dann habe Feiden zugesagt, dass ab Frühjahr 2012 gebaut werden solle, so Eitel. Dazu kam es nicht.

Die Bürgermeisterin sagte, auch sie sähe lieber heute als morgen den Baubeginn, der zum Greifen nah schien. Beim Abriss der alten Garage dann sei festgestellt worden, dass zum Nachbarhaus eine Brandschutzwand fehle. Feiden: "Wir sind in der rechtlichen Klärung, so lange dürfen wir keine Fakten schaffen." Sie bedaure die "spektakuläre" Entscheidung Eitels, der die Medaille für mehr als 15 Jahre Engagement etwa bei der Pflege und Ausstattung von Geräten und Fahrzeugen bekommen hatte, sehr. Aber: "Ich muss das akzeptieren."

Zur Bauverzögerung sagte sie, "unvorhergesehene Schwierigkeiten" könnten bei jedem Vorhaben vorkommen. Feiden hoffte, dass Eitel im Engagement in der Wehr nicht nachlassen werde. Das, so Eitel, stand und stehe für ihn zu keinem Zeitpunkt in Frage. Für den überfälligen Start in Rhöndorf indes hofft er, ein Zeichen gesetzt zu haben.

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