Siegburger mit über 1.000 verschiedenen Piccolos im Guinness-Buch

Siegburg · Siegburg hat einen neuen Weltrekordler: Christoph Bermpohl. Ende des vergangenen Jahres sprach das Guinness-Buch der Rekorde den offiziellen Titel aus.

 Prickelnde Piccolos: Christoph Bermpohl sammelt die kleinen Sektfläschchen.

Prickelnde Piccolos: Christoph Bermpohl sammelt die kleinen Sektfläschchen.

Foto: Michael Lehnberg

Der Siegburger besitzt die weltgrößte Sammlung von Sekt-, Champagner- und Prosecco-Flaschen im Piccolo-Format. Mehr als 1.000 verschiedene und original verkorkte 0,2-Liter-Glasbehälter für das "Prickelwasser" trug er in den vergangenen 20 Jahren zusammen und hält sie in mehreren Vitrinen gut verschlossen.

"Die erste Flasche war ein Schießbudengewinn, 1993 auf dem Siegburger Stadtfest", erinnert sich der Immobilienexperte. Damals noch minderjährig, war er auf das Wohlwollen seiner Eltern angewiesen. "Mittlerweile ist es schwierig, überhaupt noch neue Flaschen zu finden", gibt Bermpohl zu. Er legt dabei durchaus eine gewisse Findigkeit an den Tag.

Die Verantwortlichen für das Guinness-Buch der Weltrekorde hatten ihm nämlich vor etwa zehn Jahren auf seine Anfrage, ob eine solche Sammlung nicht erwähnenswert wäre, mitgeteilt: "Wenn Du 1.000 Flaschen hast, kannst Du Dich wieder bei uns melden." Bermpohl: "Das wollte ich dann natürlich auch erreichen."

Viele Geschichten um ein ungewöhnliches Hobby

Gäste, die erstmals die wandfüllende Vitrine sehen, seien oft "im ersten Moment etwas geschockt, weil es eben doch sehr viele Flaschen sind. Aber sie gehen immer mit einem Lächeln." Genug Geschichten rund um das ungewöhnliche Hobby hat Bermpohl auf jeden Fall zu erzählen. "Es ist halt so, dass ich jede einzelne Flasche genau kenne. "

In Bermpohls Schatz-Schränken findet sich ein Henkell-Trocken-Piccolo der Edition aus dem Jahre 1949 bis 1953. Auch eine alte Viertelflasche M&M gibt es. Dass im Ausland ebenfalls mal ein "Piccolöchen" getrunken wird, beweisen Exemplare aus Südafrika. Einige Hersteller, wie etwa die Kessler-Sektkellerei als älteste Deutsche Sektmanufaktur, stellen auch besondere Flaschen her, die gar nicht erst in den Vertrieb kommen - Bermpohl hat sie.

"Besonders selten sind Miniaturen der französischen Champagner-Keller, denn Champagner reift nicht in der Viertelflasche und muss daher nach dem Reifeprozess erst umgefüllt werden", weiß der Fachmann. Das sei für viele Hersteller des prickelnden Getränks undenkbar, weil echter Champagner nun mal in der Flasche reifen muss, aus der er letztendlich ausgeschenkt wird.

Aber selbst Raritäten sind vor dem jungen Mann nicht sicher

"Meine teuerste Flasche kostete mich 35 Euro plus Versand", erzählt er. "Sie wurde in einer französischen Champagnerkellerei abgefüllt - allerdings ausschließlich für den Verkauf an eine japanische Fluggesellschaft." Über London gelang es ihm, die Rarität schließlich nach Siegburg zu importieren.

Als die Zahl der Flaschen und ihre Einzigartigkeit auf Verlangen der Jury der Guinness-Weltrekorde anwaltlich erfasst und notariell verbrieft wurde, nannte Bermpohl übrigens 1.030 Piccolos sein eigen. Mittlerweile sind es fünf mehr - nachzulesen auf der Internetseite des Fans auf www.vollverkorkt.de.

Noch hat der 32-Jährige etwas Luft in seinen Vitrinen - obwohl diese schon eine Wandbreite von mehr als fünf Metern einnehmen. "Solange ich Platz habe, mache ich weiter", erklärt er.

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