Siegburger mit Piccolos im Guiness-Buch
SIEGBURG · "Und jetzt ein Piccolöchen!" Diesen Ausruf assoziiert man gerne mit einer Runde älterer Damen, die bei ihrem wöchentlichen Kaffeehausbesuch ausnahmsweise über die Stränge schlägt. Oder man denkt an Besucher einer Schlagernacht, denen eine Flasche Sekt zu viel, ein Glas aber eigentlich zu wenig ist.
Ganz weit weg von alldem und trotzdem mittendrin in der "piccolo"-Welt (italienisch für klein) agiert Christian Bermpohl. Der 32-Jährige würde mit seiner Sammlung von mehr als 1000 Brauseweinflaschen sicher mehr als ein Damenkränzchen in Verzückung versetzen.
Lieber aber begeisterte der Siegburger die Jury beim Guinness-Buch der Rekorde. In dem steht Bermpohl nämlich jetzt - respektive seine imposante Sammlung fest verkorkter Viertelliterflaschen aus aller Herren Länder.
Seit 20 Jahren haben es ihm die Piccolos angetan, von der billigen Version für - damals - 99 Pfennig bis zur teuer über Großbritannien importieren Minichampagnerflasche französischer Provenienz, die eigentlich gut betuchten Gästen einer japanischen Fluggesellschaft vorbehalten war.
Und wäre Bermpohl eine Generation älter, wäre seine Sammlung vielleicht noch größer. Vorausgesetzt, er hätte sich des Öfteren in den zahlreichen Bars rund um die Hamburger Reeperbahn rumgetrieben. Bis in die 1970er Jahre galt dort nämlich das "Herrengedeck" aus einer Flasche Bier und einer 0,2-Liter-Flasche trockenem oder halbtrockenem Sekt als obligatorischer Mindestverzehr, wenn ansonsten der Eintritt frei war.
Die Piccolos fest verschlossen abzutransportieren, wäre kein Problem gewesen für den Immobilienexperten. Bermpohl trinkt nämlich lieber Kölsch und Wein. Und gönnt den Damen im Café sicherlich ihr "Kreislaufwässerchen." Denn die Flasche dazu hat er eh schon im Regal.