Kommentar Schwierige Situation

Lichtjahre liegen zwischen den Eltern des Rauschendorfer Kindergartens und dem Kirchengemeindeverband. Für die Elternschaft, die lange stillgehalten und auf eine Lösung durch Verhandlungen gehofft hat, gibt es nur einen Weg: die schnellstmögliche Trennung.

Der Kirchengemeindeverband erkennt hingegen keinen wichtigen Grund, warum die Stadt als Träger der Jugendhilfe den Vertrag mit ihm auflösen sollte. In der Tat könnte das Faktum, dass die Stadt und nicht die Elternschaft Vertragspartner der Kirche ist, zum Knackpunkt werden. Die Eltern hätten eher einen Grund, die Zusammenarbeit vorzeitig zu beenden, die Stadt wird jedoch nur eine ordentliche Kündigung aussprechen können.

Die Situation, wenn die Kirche bis zum Sommer 2013 Träger bleibt, wäre für alle Seiten völlig unbefriedigend. Es gäbe nur Verlierer. Die Eltern könnten nur mit den Füßen abstimmen und für eine Übergangszeit andere Kita-Plätze für ihre Kinder suchen. Mal ganz davon abgesehen, was in der Zwischenzeit mit der gekündigten Leiterin geschehen würde.

Wie auch immer die rechtlichen Fragen beantwortet werden. Ein anderer Grund, warum der Kirchengemeindeverband die Trägerschaft behalten will, ist vielleicht noch bemerkenswerter: Die Kirche will das Evangelium verkünden, besonders den Kleinen und Schutzbedürftigen in der Gesellschaft. Vor wem müssen die Kleinen denn geschützt werden? Etwa vor ihren aufmüpfigen Eltern?

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