Besuch von Sylvia Löhrmann Schulministerin knobelte mit Drittklässlern in Siegburg

SIEGBURG · Was macht ein Steppke, wenn er seinen Kumpel am anderen Ende der Stadt besuchen möchte, die Strecke fürs Fahrrad aber zu weit ist und Mama nicht schon wieder Taxi spielen mag? "Dann fahre ich mit dem Bus", sagte am Freitag der zehnjährige Nico. Wie man "richtig" mit Bus und Bahn fährt, wie ein Fahrplan gelesen wird und was es beim Ein- und Aussteigen zu beachten gibt, lernen die Kinder der Grundschule Kaldauen jetzt auch im Unterricht.

 Bürgermeister und Ministerin mittendrin: Sylvia Löhrmann und Franz Huhn tauschen sich mit Mädchen und Jungen der Klasse 3 b der Grundschule Kaldauen übers Fahren mit dem Bus aus.

Bürgermeister und Ministerin mittendrin: Sylvia Löhrmann und Franz Huhn tauschen sich mit Mädchen und Jungen der Klasse 3 b der Grundschule Kaldauen übers Fahren mit dem Bus aus.

Foto: Holger Arndt

Sylvia Löhrmann, Ministerin für Schule und Weiterbildung in Nordrhein-Westfalen, besuchte die Pänz der Klasse 3 b am Freitag, überreichte ihnen das druckfrische Unterrichtsmaterial des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) und arbeitete mit ihnen an Knobelaufgaben und Quizfragen rund um den öffentlichen Personennahverkehr.

"Ich bin als Schülerin selbst viel mit Bus und Bahn unterwegs gewesen", erzählte Löhrmann. "Außerschulische Partner in die schulische Arbeit einzubeziehen, unterstützt Lehrer dabei, den Unterricht lebendiger und lebensnäher zu gestalten. Dass dies dem VRS mit dem neuen Unterrichtsmaterial gelungen ist, lässt sich an der Freude erkennen, mit der die Schüler hier arbeiten." Bunt ist das 75 Seiten dicke Heft und "Siggi", der VRS-Drache, fordert die Kinder darin auf, zu malen und zu rechnen, zu rätseln und zu erkunden.

Entwickelt hat das "Forscherheft" Philipp Spitta, der selbst an einer Grundschule unterrichtet und die Zielgruppe genau kennt. "Die meisten Kaldauer Kinder kommen zwar zu Fuß in die Schule, aber in ihrer Freizeit und später zur weiterführenden Schule wird dann natürlich der Bus genutzt", weiß Spitta. Er selbst fuhr zu Schulzeiten täglich Bus und Bahn. "Und Straßenbahn in Köln natürlich auch."

"Früh zu lernen, wie man sich in und an öffentlichen Verkehrsmitteln verhält, ist wichtig", sagte Bernd Lescrinier, Geschäftsführer der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG). "Gerade beim Ein- und Aussteigen hakelt es ja manchmal mit der Ordnung." Um das und noch mehr zu trainieren, bietet die Kreispolizei, Kommissariat Vorbeugung, gemeinsam mit dem VRS "Bustraining" an.

"Dabei lassen wir schon mal einen Bus über einen Turnschuh fahren, in den wir vorher eine rohe Kartoffel gesteckt haben. Kinder, die das mal gesehen haben, halten ab dem Tag genügend Abstand zum Fahrzeug ein." Nico ist sich sicher: "Wir als neue Bus- und Bahndetektive wissen Bescheid."

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