Roboter-Haushaltshilfen sind für Informatiker der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Tagesgeschäft

SANKT AUGUSTIN · In Sankt Augustin und Moskau finden die ersten deutsch-russischen Robolympics statt. Informatikstudenten treten dort mit selbstgebauten Service-Robotern an.

 Frederik Hegger von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg präsentiert den Service-Roboter "Jenny".

Frederik Hegger von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg präsentiert den Service-Roboter "Jenny".

Foto: Holger Arndt

Im Februar finden in Zusammenarbeit mit der Moskau State Technical University Baumann und dem Polytechnischen Museum Moskau die ersten deutsch-russischen "Robolympics" statt. "Wir sind froh, dieses Projekt zusammen mit der Baumann-Universität ins Leben rufen zu können", sagt Hartmut Ihne, Präsident der Hochschule. Die Entwicklung von Robotern stehe in langer Tradition an der Hochschule.

Aufgerufen zu den Robolympics sind Informatik-Studenten, die mit Robotern arbeiten und sich an Lösungen realer Probleme mit Hilfe von Kleinrobotern versuchen wollen. Die Roboter vom Typ Lego NXT können beispielsweise beim Aufräumen helfen. "An den Robotern sind Schieber angebracht, mit denen Gegenstände verschoben werden können", erklärt Projektleiter Paul Plöger.

Zunächst finden am 14. und 15. Februar die Vorrunden an der Hochschule und den fünf teilnehmenden russischen Universitäten statt. Die beiden jeweils besten Teams dürfen zwei Tage später am Finale im Polytechnischen Museum in Moskau antreten.

"Bei dem Wettbewerb müssen die Roboter einzelne Aufgaben erfüllen", so Plöger. Gemessen wird dann die Zeit, der zurückgelegte Weg und der Aufräumgrad. Die Roboter werden von den Studenten programmiert und müssen eigenständig die Umgebung erkennen, navigieren und Gegenstände verschieben können. Die Hochschule stellt dabei die Ausrüstung. Gefördert wird das Projekt der "deutsch-russischen Robotik-Initiative" mit 100.000 Euro vom Forschungsministerium.

"Die Robolympics sind ein besonders anschauliches Beispiel für ein deutsch-russisches Projekt, an dem auch jüngere Menschen teilnehmen können", sagt Michael Schlicht vom Ministerium. Mit zum Finale nach Russland wird dann auch Jenny reisen.

Jenny ist ein an der Hochschule weiterentwickelter Service-Roboter. Jenny kann verstehen und sprechen, führt Kommandos aus, erkennt Gegenstände und kann sie eigenständig aufheben. In Moskau wird der Roboter den Finalteilnehmern und den Zuschauern präsentiert. "Ein solcher Service-Roboter kann zu einer echten Hilfe im Alltag werden", ist sich Ihne sicher. Nach getaner Arbeit verpackte sich Jenny dann für den Transport nach Russland gleich selbst in eine große Holzkiste.

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