Rätselraten um Mord an 24-jähriger Kölner Geschäftsfrau

Frau starb an "massiver Gewalteinwirkung" auf den Oberkörper

Köln. (wok) Die am Montagmorgen tot in ihrem Restaurant in der Kölner Innenstadt aufgefundene 24-jährige Inhaberin "ist an einer massiven Gewalteinwirkung auf ihren Oberkörper gestorben", teilte die Polizei am Dienstag mit ( der GA berichtete). "Wir gehen von einem Kapitalverbrechen aus."

Nähere Erkenntnisse über den Ablauf des Verbrechens erhoffen sich die Ermittler von der Obduktion der Leiche, die am Dienstag noch nicht abgeschlossen war. Noch steht die Polizei vor einem Rätsel. Fest steht bisher nur, dass ihr Bruder, der 27-jährige Mitinhaber Ralf S., am Montagmorgen gegen acht Uhr das Restaurant "Supa Salad" in der Gertrudenstraße öffnete und Minuten später im Kühlraum die blutüberströmte Leiche seiner drei Jahre jüngeren Schwester Anke fand. Der Bruder alarmierte die Polizei, brach aber dann zusammen und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Er steht unter schwerem Schock.

Was seine Schwester, mit der er erst im April das spezielle Schnell-Restaurant für gesundheitsbewusste Kunden aus den umliegenden Büros eröffnet hatte, in dem Laden unweit der Breite Straße zu suchen hatte und wann sie ermordet wurde, ist völlig ungeklärt. Denn Anke S. hatte sich kurzfristig am Samstag einen freien Tag genommen, ihr Bruder schloss das Lokal am Samstagabend um 20 Uhr ab, und sonntags war das Restaurant grundsätzlich geschlossen.

Weil die Mitinhaberin natürlich einen Schlüssel zu dem Geschäft hatte, ist es auch denkbar, dass Anke S. bereits am Sonntag ermordet worden ist. Gewissheit darüber werden die Ermittler erst haben, wenn die vollständigen Ergebnisse der gerichtsmedizinischen Untersuchungen vorliegen.

Ein eigenes Schnell-Restaurant mit frischen Salaten, kalorienarmen Sandwiches und frisch gepressten Säften statt fettiger Pommes und zuckerhaltiger Limonaden war schon immer der Traum des Geschwisterpaares gewesen, das aus einer Bäckerfamilie an der Ems stammt und zuvor an der Kölner Uni studierte.

Nach Schulden und anfänglichen Startschwierigkeiten ging das Öko-Konzept jedoch auf und "der Laden brummte", wie Freunde und Inhaber benachbarter Geschäfte bestätigen: "Die Kundschaft stand bis auf die Straße." Anke S. war erst im Oktober aus ihrer Wohngemeinschaft am Zülpicher Platz ausgezogen und zu ihrem Freund gezogen. Doch die Beziehung ging auch durch den alltäglichen Stress im Restaurant in die Brüche, und sie wohnte zuletzt alleine. Einer Freundin gestand sie vergangene Woche, jetzt wieder frisch verliebt zu sein.

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