Kita Platz für die Kleinsten

KREIS AHRWEILER · Bad Neuenahr-Ahrweiler sieht sich für Rechtsanspruch auf Kita-Platz gerüstet.

 Noch sind sie Babys, doch schon bald wollen ihre Mütter zurück an den Arbeitsplatz.

Noch sind sie Babys, doch schon bald wollen ihre Mütter zurück an den Arbeitsplatz.

Foto: dpa

Immer mehr Kinder drängen in die Tagesstätten. Grund: Junge Mütter wollen immer schneller wieder in den Beruf zurück. Eine neue Regelung soll ihnen ab kommendem Jahr dabei helfen.

Der Rechtsanspruch für Dreijährige auf einen Kita-Platz wird im Kreis Ahrweiler seit Jahren erfüllt. Zwar gibt es bisher auch schon Plätze für unter dreijährige Kinder, doch die sind bislang ein eher freiwilliges Angebot. Das soll sich ändern.

Denn zum 1. August nächsten Jahres wird es den Rechtsanspruch auf den Kita-Platz auch für die Kleinsten der Kleinen geben. Nach aktuellen Schätzungen des Bundesfamilienministeriums fehlen bundesweit immer noch 130.000 Betreuungsplätze in Kitas oder bei Tagesmüttern.

Ein Umstand, der sich im Kreis Ahrweiler so darstellt. Um den Rechtsanspruch für zwei- und einjährige Kinder auf einen Kindergartenplatz zu erfüllen, müssten in den Kindertagesstätten zusätzliche Erzieherinnen eingestellt werden. Folge für den Kreis: Kostensteigerung um 600.000 Euro auf dann zehn Millionen Euro anteilige Beteiligung.

Dazu Landrat Jürgen Pföhler: "99 Prozent der Sozialausgaben sind gesetzlich festgelegt. Seit Jahren schaffen Bund und Länder letztlich zu Lasten der Kreise und Kommunen immer neue Vorgaben und neue Leistungsgesetze."

Dennoch: Die Kommunen im Kreis Ahrweiler sind gut vorbereitet, denn Verwaltungen und Politik haben im Vorfeld der Berliner Entscheidung ihre Hausaufgaben gemacht. Beispiel Kreisstadt: Bürgermeister Guido Orthen erklärte erst vor Tagen bei einer Bürgerversammlung für die östlichen Stadtteile: Um den Rechtsanspruch für Einjährige zu gewährleisten, wird in der Kita Sankt Lambertus eine neue "kleine Altersmischung" eingerichtet. Soll heißen: Dort werden Kinder vom ersten bis zum sechsten Lebensjahr betreut.

Die Stadtverwaltung geht bislang davon aus, dass zumindest jedes zweite Kleinkind zu Hause und nicht in einer Tagesstätte betreut wird. Bis zum Jahr 2014 wird eine Bedarfsdeckung für die Einjährigen in Höhe von 50 Prozent angenommen. Zunächst werden 76 neue Plätze geschaffen.

Die Stadt rechnet mit Um-, Erweiterungs- und Neubauten mit einem Investitionsvolumen von rund zwei Millionen Euro. Und: In den konfessionellen Kindertagesstätten wird der Zuschuss an den Träger höher ausfallen. Bislang gibt es in der Kreisstadt 75 Kita-Plätze für unter dreijährige Kinder.

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