Oberbürgermeisterin setzt sich in Berlin für Bahnübergang ein

Landtagsabgeordneter Gerhard Lorth listet Erfolge für die Region auf - Er fordert dieBezirksregierung auf, das Planverfahren für die Hardtbergbahn abzuschließen

Oberbürgermeisterin setzt sich in Berlin für Bahnübergang ein
Foto: Engels

Duisdorf. Ein Jahr Schwarz-Gelb in Düsseldorf bewog den CDU-Landtagsabgeordneten und Hardtberger Bezirksvorsther Gerhard Lorth zu einer überaus positiven Bilanz: "Wir haben viel angestoßen, schon einiges umgesetzt und werden noch viel aufs Gleis bringen."

Zum Beispiel mehr Züge, die im Nahverkehr zwischen Euskirchen und Bonn pendeln sollen. Dazu muss aber bekanntlich die Eisenbahnstrecke bis Witterschlick noch zweispurig ausgebaut werden. "Das Geld für die Restfinanzierung in Höhe von 45 Millionen Euro ist gesichert. Es müssen nur noch einige Hürden beseitigt werden", sagte Lorth.

Ein Hindernis seien die drei Klagen von Alfterer Baumschulbetrieben vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster, die unter anderem einen bahnparallelen Weg entlang der Trasse ablehnen. Zweiter Klotz am Bein sei der Streit zwischen Stadt, Bahn und Bund um den Bahnübergang in Höhe der Firma Weck in Duisdorf.

Im Zuge des schrankenfreien Ausbaus der Trasse bestehen laut Lorth Bahn und Bund auf die Beseitigung der Straßenquerung. Die Stadt und auch die Bonner Politik wollen das verhindern. "Die Standorte der dortigen Firmen sind gefährdet, wenn der Übergang verschwinden sollte", erklärte Lorth. Grund: Der produktionsbedingte Lastwagenverkehr müsste dann durch Wohngebiete geführt werden, was sicherlich zu massiven Protesten der Anwohner führen würde.

Nach Auskunft Lorths will Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann einen Vorstoß im Bundesverkehrsministerium zur Rettung des Bahnübergangs unternehmen.

Was Lorth bei diesem Thema auch noch ärgert: Alfters Bürgermeisterin Bärbel Steinkemper soll der Deutschen Bahn per Unterschrift den Rückbau der Schrankenanlage genehmigt haben: "Da besteht ein dicker Irrtum. Dieser Bahnübergang liegt auf Bonner Stadtgebiet. Nur der Bahnübergang wenige Meter weiter Richtung Impekoven liegt auf Alfterer Gebiet. Ich bin zuversichtlich, dass wir das Problem lösen können", glaubt der Politiker.

Beim Thema Bildung präsentierte Lorth aus Hardtberger Sicht eine Erfolgsmeldung: Die Ludwig-Richter-Schule hat als Offene Ganztagsschule (OGS) an einem Mathematik-Wettbewerb des Landes teilgenommen und rangiert mit den Klassen 4a und 4b unter den besten 20 Grundschulklassen in NRW. "Wir haben dieser Schule zwei neue Mathematik-Lehrer zugewiesen, das Ergebnis ist beeindruckend", so Lorth.

Auch die vom Landtag beschlossene Rücknahme der so genannten Fehlbelegungsabgabe rückwirkend zum 1. Januar 2006 wertet der Landtagsabgeordnete als wichtigen Schritt zur Stabilisierung des sozialen Gleichgewichtes in Wohngebieten. Das träfe vor allem für Stadtteile wie Medinghoven, Dransdorf, Tannenbusch und Auerberg zu. "Wenn wir wollen, dass unsere Grundschulklassen aus sozialer Sicht bunt gemischt bleiben, dann müssen wir bei der Wohnpolitik anfangen und für ausgeglichene Gesellschaftsstrukturen sorgen, damit keine Gettos entstehen", erklärte Lorth.

Er riet Bürgern, die bereits eine Benachrichtigung zur Entrichtung der Fehlbelegungsabgabe erhalten haben, diese in den Papierkorb zu werfen. Beim Dauerthema Hardtbergbahn rief Lorth zu mehr Gelassenheit auf: "Es ist so, wie es ist - die Hardtbergbahn hat laut Verkehrsexperten nur einen Kosten-Nutzen-Faktor, der für Stufe 2 des Landesstraßenausbaugesetzes reicht. Das bedeutet, dass vor 2015 keine Realisierung möglich ist." Dennoch solle das Planfeststellungsverfahren von der Bezirksregierung abgeschlossen werden, weil es ohne entsprechenden Beschluss keine Finanzierung für die Bahntrasse bis zum Business-Park in Duisdorf geben werde.

"Das Thema wird für die Bonner Koalition zur Nagelprobe, weil zur Hardtbergbahn die Tieferlegung der Linie 61/62 im Bereich des Hauptbahnhofes unmissverständlich dazu gehört. Die Stadt muss sich bekennen, was sie am Bahnhof wirklich machen will. Das Herumgeeiere muss ein Ende haben", forderte Lorth.

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