Neues Stellwerk der Regionalbahn 23 geht in Euskirchen ans Netz

Albert Söhngen drückt den Hebel. Von seinem Cockpit am Witterschlicker Bahnhof aus ist er Herr über die Weichen und Signalanlagen des Voreifelexpress' dort. Er ist Fahrdienstleiter im Stellwerk. Im Halbstundentakt fährt die Regionalbahn 23 zwischen Bonn und Euskirchen und macht auch Halt in Alfter, Meckenheim, Rheinbach und Odendorf.

Neues Stellwerk der Regionalbahn 23 geht in Euskirchen ans Netz
Foto: GA

Region. Albert Söhngen drückt den Hebel. Von seinem Cockpit am Witterschlicker Bahnhof aus ist er Herr über die Weichen und Signalanlagen des Voreifelexpress' dort. Er ist Fahrdienstleiter im Stellwerk. Im Halbstundentakt fährt die Regionalbahn 23 zwischen Bonn und Euskirchen und macht auch Halt in Alfter, Meckenheim, Rheinbach und Odendorf.

Aber die Tage der handgestellten Weichen sind gezählt. Im Mai 2011 geht das neue elektronische Stellwerk in Euskirchen ans Netz. Dann werden die Signale bis nach Bonn von dort aus betätigt. Der Technikwechsel gleicht einem Sprung aus dem Altertum in die Neuzeit. Die manuelle Technik, wie sie noch heute in den Stellwerken Duisdorf, Witterschlick, Kottenforst, Meckenheim, Rheinbach, Odendorf und Kuchenheim eingesetzt wird, stammt zumeist noch aus den Vorkriegsjahren.

Jetzt investiert die Bahn 37 Millionen Euro in modernste Technik. Auch, damit sich die Strecke weiterhin rentiert. Im neuen Stellwerk, das gerade am Euskirchener Bahnhof gebaut wird, kann ein Mitarbeiter die Signale alleine regeln. Von den 24 Bahnern, die an der Strecke zurzeit im Schichtdienst die Stellwerke bedienen, werden voraussichtlich nur vier nach Euskirchen übernommen. Das bestätigte Bahnsprecher Gerd Felser auf Anfrage.

Für die anderen ist die Zukunft ungewiss. Sie werden allerdings nicht arbeitslos, sondern versetzt. Auf der 35 Kilometer langen Strecke gibt es 18 Bahnübergänge und 79 Signale. Letztere sind zurzeit noch mechanische Kellen, wie sie jedes Kind von der Holzeisenbahn kennt.

Die werden innerhalb des kommenden Jahres durch elektrische Signalanlagen ersetzt. Dazu hat die Bahn nun mit umfangreichen Tiefbauarbeiten begonnen.,Auch die Bahnübergänge werden grundlegend saniert. So werden neue Schranken und neue Lichtzeichen eingebaut. Einige Vollschranken werden zu Halbschranken zurückgestuft, und zwei bisher unbeschrankte Übergänge erhalten Halbschranken.

Entlang der Strecke werden insgesamt 100 Kilometer Fernmelde- und Telekommunikationskabel verlegt. Aktuell laufen die Arbeiten zur Versenkung der Kabelschutzrohre. Während dieser Bauarbeiten müssen die Bahnübergänge zwischen Euskirchen und Bonn nacheinander für den Autoverkehr gesperrt werden. In der vergangenen Woche wurde die Erde in Odendorf geöffnet und inzwischen wieder geschlossen.

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