Neuer Campus der Alanus Hochschule eingeweiht

Er steht für den Wandel der Hochschule - "Mehr als Beton, Glas und Holz"

Neuer Campus der Alanus Hochschule eingeweiht
Foto: Volker Lannert

Alfter. "Heute ist die Alanus Hochschule für uns ein Standortfaktor erster Güte", sagte Bürgermeisterin Bärbel Steinkemper. Bei der feierlichen Eröffnung des neuen Campus am Montagmorgen mit Reden, Musik und Kunst erinnerte sie an die wild-unkonventionellen Anfänge der Hochschule 1973 auf dem Johannishof am Alfterer Waldrand.

Damals, als Studenten mit einer Ziege an der Leine durch das Dorf spazierten. Seitdem hat sich das Bild der Hochschule gewandelt. Dafür steht der Campus II. "1 161 Tage, 38 Monate vom ersten Strich bis zum heutigen Ergebnis", habe die Planung der Gebäude gedauert, so die Architekten Peter Pechloff und Ulrike Beckmann von der Freien Planungsgruppe 7.

Entstanden sind auf dem 25 000 Quadratmeter großen Grundstück an der Bonn-Brühler-Straße, dem zweiten Standort der Hochschule neben dem Johannishof, 218 Räume auf einer Geschossfläche von 6 637 Quadratmetern. In fünf Gebäuden sind Ateliers für die Fachbereiche Architektur, Kunsttherapie und Bildungswissenschaften, eine Cafeteria und Bibliothek sowie ein Verwaltungs- und Seminargebäude untergebracht.

"Was heute hier als fertiger Bau vor uns steht, besteht aus mehr als Beton, Glas, Holz und vielen Drähten", sagte Hochschulrektor Marcelo da Veiga. Ideen und Gedanken vieler Menschen seien in das Bauwerk eingeflossen. Vor allem habe sich die Stiftung der Software AG Darmstadt von den Ideen und Gedanken bewegen lassen und 14 Millionen Euro investiert.

"Wir unterstützen Menschen, die heilsame Ideen zu Projekten machen", sagte der Vorstandsvorsitzende der Software AG-Stiftung, Peter M. Schnell. Durch die Verbindung von Kunst und Wissenschaft an der Alanus Hochschule werde zusammengeführt, was in den vergangenen Jahrhunderten getrennt wurde.

Auf das Miteinander von Kunst und Wissenschaft an der Alanus Hochschule wies auch der Staatssekretär im Landesministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie, Michael Stückradt, hin. "Die Alanus Hochschule ist etwas Besonderes, und das ist hier am neuen Campus erlebbar", unterstrich er.

Landrat Frithjof Kühn hob hervor, dass der Kreis 4,3 Millionen Euro aus dem Ausgleichstopf des Bonn-Berlin-Gesetzes für den Ausbau der Hochschule beim Bund akquiriert hat. Es sei damals ein schwerer Kampf gegen die Vorurteile in den Ministerien gewesen. Als die Hochschule als Uni auf dem Dorf gegründet wurde, sei das Verhältnis zur Bevölkerung "konfliktbeladen" gewesen, so Bürgermeisterin Steinkemper.

Mit "vielen kleinen Schritten" habe man sich aber aufeinander zu bewegt. Steinkemper bleibt der anthroposophisch ausgerichteten Hochschule erhalten, auch wenn sie im nächsten Monat aus ihrem Amt scheidet. Sie ist nach wie vor Vorsitzende des Fördervereins der Alanus Hochschule.

Aktuell studieren rund 550 Studenten an der privaten Hochschule, die 2002 staatlich anerkannt wurde. Die Zahl der Studierenden soll in den nächsten Jahren auf 800 steigen. Neben den Fachbereichen Bildende Kunst, Darstellende Kunst, Kunsttherapie und Architektur bietet die Hochschule auch Bildungs- und Wirtschaftswissenschaften an.

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