Müll, Dreck und zu wenig Wetterschutz am Rheinbacher Bahnhof

Trotz der Zusage der Bahn AG, das Gelände des Rheinbacher Bahnhofs regelmäßig zu reinigen, wächst die Kritik - Klagen und Anträge von Mitgliedern des Stadtrates häufen sich

Müll, Dreck und zu wenig Wetterschutz am Rheinbacher Bahnhof
Foto: Volker Lannert

Rheinbach. Die Kritik am Rheinbacher Bahnhof summiert sich: Zu viel Müll auf dem gesamten Gelände, Ratten, die sich dazwischen tummeln, zu wenige Abfallbehälter und zu wenige wetterfeste Unterstellmöglichkeiten, nachdem ein zweiter Unterstand abgebaut wurde - ein einziger pro Bahnsteig reicht für all die Fahrgäste nicht. Ein weiterer steht den Reisenden zu weit abseits.

Eine Folge: Bei der Stadt Rheinbach häuften sich die Klagen und die Anträge von Mitgliedern des Stadtrates. Insbesondere die CDU-Fraktion und die Grünen/Bündnis 90 fordern die Stadt auf, sich um die Probleme zu kümmern und Kontakt mit der Bahn aufzunehmen. Das sei inzwischen geschehen, erklärte Stadtsprecher Peter Feuser. Nach einer gemeinsamen Besichtigung von Vertretern der Stadt und der Deutschen Bahn hat diese nun reagiert, zumindest in Teilen.

Sie ließ inzwischen ihr gesamtes Bahngelände in der Stadt reinigen und Berge von achtlos weggeworfenem Müll abtransportieren. Laut Feuser sicherte das Unternehmen zu, dies zukünftig regelmäßiger zu machen. Außerdem erklärte die Bahn, dass täglich, außer sonntags, die Mülleimer und Aschenbecher geleert und die Bahnsteige einmal wöchentlich gereinigt werden sollen. Einmal im Monat will die Bahn nun das Gelände kontrollieren.

Auch die Stadt reagierte, um das Erscheinungsbild des Bahnhofes zu verbessern. Feuser: "Der aufgestellte Kleidercontainer wird zukünftig von den Betreibern öfter geleert." Den Fußgängertunnel werden Mitarbeiter des Ordnungsamtes reinigen und die Mülleimer dort werktags täglich leeren, kündigte er an. Außerdem sei ein Schädlingsbekämpfer damit beauftragt worden, sich des Rattenproblems anzunehmen. Das sei vor allem dadurch entstanden, dass regelmäßig Essensreste auf dem Bahnhofsareal weggeworfen würden.

"Weitere Maßnahmen, wie eine Videoüberwachung, wurden von der Bahn abgelehnt", sagte Feuser. Das klingt alles gut, doch ein Besuch auf dem Bahnhof kurz nach der Reinigungsaktion zeigt: Es hat nicht lange vorgehalten. Schon wieder liegen am Bahnsteigrand leere Pappbecher und Verpackungen von Süßigkeiten, die offenbar aus dem daneben stehenden Automaten gezogen worden. Einige Mülleimer quellen über, an anderen Stellen scheinen die Bahnkunden die noch leeren Abfallbehälter zu ignorieren.

Auch warme und regenfeste Kleidung ist weiter dringend für die Fahrgäste zu empfehlen. Denn es bleibt bei den jetzigen Unterstellmöglichkeiten, die laut den Bahngästen nicht nur zu wenig Platz bieten, sondern vor allem gegen kräftigen Regen kaum schützen. Bei Regenwetter wird es auch deshalb dort zu eng, weil dort auch der Fahrkartenschalter steht. So stehen viele Reisende mit Schirm im Regen.

Einen weiteren Unterstand hatte die Bahn vor einiger Zeit wegen Vandalismus abgebaut. "Der ist sehr oft demoliert worden und stand zum Schluss nur noch zur Hälfte da, deshalb haben wir ihn ganz abgebaut. Zur Zeit ist auch kein weiterer Unterstand geplant", erklärte ein Bahnsprecher auf Anfrage des General-Anzeigers. Da haben es die Bahnkunden in Meckenheim doch besser. Ihr Bahnhofsgebäude dient weiterhin seiner ursprünglichen Funktion, bietet auf dem Bahnsteig einen Dachüberstand und im Kartenverkaufsraum Unterschlupf, und auch die Busfahrgäste verfügen über ausreichende und wetterfest gebaute Wartehäuschen.

Einen Lichtblick gibt es aber in Rheinbach. Die RVK eröffnet am Montag im Bahnhofsgebäude ein Kundencenter mit einem Fahrkartenverkauf für Busse und Bahn. Das ist fast so wie früher, nur der hohe Zaun, den der Besitzer des inzwischen verkauften Bahnhofs zum Bahnsteig zog, bleibt bestehen. Daher gibt es zum Kundencenter nur einen Zugang von der Straßenseite her. Das Thema steht am Dienstag auf der Tagesordnung der Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses. Er tagt ab 18 Uhr im Rathaus.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar " Schöne alte Zeit"

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