Siegburger Jugendbehindertenhilfe Mühlengraben wird zur Rennstrecke für das vierte Entenrennen

SIEGBURG · Wohin man sah: gelbe Entchen. 3000 Plastiktiere wurden auf dem Mühlengraben zu Wasser gelassen zum 4. Entenrennen der Siegburger Jugendbehindertenhilfe. An der Ilse-Hollweg-Brücke an der Siegfeldstraße ging es los.

 Massenstart: An der Ilse-Hollweg-Brücke beginnt das Entenrennen auf dem Mühlengraben.

Massenstart: An der Ilse-Hollweg-Brücke beginnt das Entenrennen auf dem Mühlengraben.

Nach knapp zwei Stunden schipperte die Ente mit der Nummer 2342 von Klaus Woiton aus Siegburg als erste ins Ziel. Der "Entenvater" freute sich über vier neue Alu-Felgen im Wert von 750 Euro. Insgesamt stifteten zahlreiche Sponsoren Preise im Wert von 7500 Euro.

Mit "Auf die Balustrade, hau ruck und rein" gab Bürgermeister Franz Huhn den Startschuss zum Rennen. Kurz zuvor hatte er mit dem Vorsitzenden der Jugendbehindertenhilfe, Hans Hüngsberg, gewitzelt: "3000 Enten und ein Huhn - es kann losgehen." Die auf dem Wasser schaukelnden Enten hatten zahlreiche Begleiter auf ihrem Weg, Eltern und Kinder feuerten sie bis zum Ziel an der Isaac-Bürger-Straße an.

Dabei spielten die Plastiktierchen eine Doppelrolle: Zum einen gab es Adoptionsscheine zu kaufen, sodass pro Ente drei Euro Einsatz gesichert waren. Der Erlös geht an die beiden Kindertagesstätten "Kinderburg Veronika Keller" und "Die kleinen Strolche".

Zum anderen holten die Schwimmenten den Mühlengraben in den Fokus. "Er ist nicht nur das längste und älteste, sondern auch das schönste Denkmal", sagte Horst Janoschek.

Der 73-Jährige nennt sich selbst scherzhaft "König des Mühlengrabens". Selbstverständlich trug seine gelbe Ente eine Krone. Janoschek weiß viel über Siegburg, die Natur und vor allem den Mühlengraben. Wenn er sein Wissen nicht bei Führungen nicht an Besuchergruppen, Schulklassen und Kindergartengruppen weitergibt, kümmert er sich ehrenamtlich um das künstliche Gewässer.

Als Vorsteher des Wasserverbandes zum Ausbau und zur Erhaltung des Siegburger Mühlengrabens zeigt er jungen Menschen, dass man sich um die Natur kümmern muss. "Uns gehört die Natur nicht, wir sind ein Teil von ihr."

Der Mühlengraben müsse genauso behandelt werden wie Rhein, Sieg, Neckar und Mosel. Auch wenn seine Quelle hinter Eisengittern versteckt liege und er künstlich angelegt sei, sei die Natur und ihre Vielfalt einzigartig.

Doch beim Entenrennen hatten vor allem die Kinder zunächst nur Augen für die gelben Tierchen auf dem Wasser. Auf Höhe des Kreishauses wurde es spannend, denn die Enten stürzten hinunter wie bei den Niagarafällen.

Nele, Leon und Malin im Alter zwischen vier und sieben Jahren verfolgten aufgeregt den Weg ihrer Entchen, denn sie wollten dem Kindergarten "Die kleinen Strolche" helfen. Den Ablauf des Rennens überwachten auch die Rettungsschwimmer der DLRG und Mitglieder des Siegburger Kanu-Clubs Delphin.

Gewinnernummern sind auf www.siegburger-entenrennen.de einsehbar.

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