Modifizierte Variante für S-13-Strecke

Vertreter der Bahn präsentieren Bau von Lärmschutzwänden und Modernisierung des Mendener Bahnhofs

Modifizierte Variante für S-13-Strecke
Foto: Eisner

Sankt Augustin. Bis zum letzten Platz gefüllt war am Mittwoch die alte Burg in Menden. Dorthin hatten Stadt und Bahn AG geladen, um die Anwohner über den Planungsstand in Sachen S 13 zu informieren.

Fazit: Die Bahn hat nachgebessert und präsentierte die Variante 8 als Grundlage für das Planfeststellungsverfahren. Ein verbesserter Lärmschutz soll den Wünschen der Anwohner, die sich durch den Lärm der Züge arg gebeutelt fühlen, Rechnung tragen.

Achim Blaß und Andreas Hintzmann von der DB-Projektbau sowie Schallschutzexperte Heinz-Peter Aymans von der Firma Peutz-Consult und Matthias Hennig, in der Augustiner Stadtverwaltung zuständig für Planung und Bauordnung, standen den Anwohnern Rede und Antwort.

Die S 13 soll Troisdorf mit Oberkassel verbinden. Entlang der 12,8 Kilometer langen Strecke sind sechs Haltepunkte geplant. Wenn alles gut geht, könnten die Bagger ab September 2009 rollen und die Strecke dann 2013 fertig sein. Der S-13-Ausbau kostet die Bahn 266,4 Millionen Euro.

Zum Projekt gehören auch der Bau von Lärmschutzwänden und die Modernisierung des Mendener Bahnhofs. Dort soll der Bahnsteig um 20 Zentimeter abgesenkt werden, um das Ein- und Aussteigen zu erleichtern. Der Nachteil: Der neue Bahnsteig ist nur noch 145 Meter lang, so dass in Menden kein Regionalexpress mehr halten wird.

Wer künftig von Menden nach Koblenz will, muss umsteigen. "Das ist eine schlechte Lösung. Menden wird abgeschnitten", kritisierte der Meindorfer Ortsvorsteher Heinz-Willi Schäfer. "Ein Haltepunkt für Regionalzüge ist in der Planung nicht vorgesehen", sagte Achim Blaß. "Dafür halten ja auch künftig drei statt zwei S-Bahnen pro Stunde".

Beim Lärmschutz hat die Bahn noch mal nachgelegt. Zwar bleibt die alte Siegbrücke zwischen Friedrich-Wilhelms-Hütte und Menden erhalten, die Schienen werden aber mit elastischen Lagern versehen. Die neue, eingleisige Stahlbetonbrücke soll nicht, wie ursprünglich geplant, in 26 Metern Abstand, sondern nur noch sechs Meter westlich der alten Brücke entstehen.

Die S 13 wird über die alte Brücke rollen, genauso wie die Güterzüge Richtung Köln. Die Güterzüge Richtung Oberkassel fahren über die neue Brücke. Derzeit herrscht neben der Bahnstrecke (Auf der Mirz und Fasanenweg) in Menden ein Lärmpegel von bis zu 75 Dezibel. "Das müssen sie mal hören, da stehen sie im Bett", so ein Anwohner.

Mit dem Schallschutz will die Bahn den Richtwert von 49 Dezibel in der Nacht erreichen. Eine drei Meter hohe Lärmschutzwand soll für Entlastung sorgen. Außerdem plant die Bahn passiven Lärmschutz, wie neue Fenster. "Mehr Lärmschutz ist für Sankt Augustin nicht machbar. Nur durch den Ausbau der Strecke kommen Sie in diesen Genuss", sagte Lärmexperte Aymans.

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