Mehr als 500 000 Euro für begehrtes Areal in Meckenheim

Saaten-Rausch-Gelände ersteigert

Bonn. Das Saaten-Rausch-Gelände steht nach der Zwangsversteigerung vor dem Amtsgericht Rheinbach am Montag vor einem Besitzerwechsel. Das Interesse an dem Gelände sei groß gewesen, es habe jedoch nur einen Bieter gegeben, der das Areal für weit mehr als 500 000 Euro ersteigert habe, sagte Rechtspfleger Karl-Heinz Schönenberg auf Anfrage.

Verkauft ist das Anwesen an der Hauptstraße damit aber noch nicht. Der Höchstbietende hat entweder die Möglichkeit, das Objekt selbst zu übernehmen oder es an einen Investor abzutreten - ein Verfahren, welches ihm die Notarkosten einsparen würde.

Welchen Weg der Bieter nun einschlagen wird, entscheidet sich spätestens bis zum 22. August, wenn die Frist zur Übernahme des Gebots abläuft. Um wen es sich bei dem Bieter handelt, sagte der Gerichtssprecher nicht.

Ein besonderes Interesse am Ausgang der Zwangsversteigerung hat die Stadt Meckenheim selbst. Das Gelände liegt in zentraler Lage und soll, ginge es nach den Wünschen der Stadt, in die Pläne zur Attraktivitätssteigerung der Hauptstraße zu der derzeit ein Architektenwettbewerb vorbereitet wird, eingebettet werden.

Die Idee, das Gelände selbst zu erwerben, wurde jedoch schnell wieder verworfen. "Das sind Preise, bei denen wir nicht mitbieten wollen", so Bürgermeister Bert Spilles zum General-Anzeiger.

Pläne für das Areal gibt es auch von anderer Seite. Eine andere Option wäre die Umsetzung der Pläne des Meckenheimer Architekten Toni Baedorf. Er sei nach wie vor an der Realisierung seines Vorschlages interessiert, bestätigte er am Montag auf Anfrage. Erstmals hatte Baedorf entsprechende Pläne im Oktober 2006 vorgestellt.

Im Februar 2007 sind seine Ideen per einstimmigem Beschluss bei einer Enthaltung im Ausschuss für Stadtentwicklung positiv zur Kenntnis genommen worden. Mit im Boot hat Baedorf nach eigener Aussage eine vierköpfige Investorengruppe. Seine Pläne sehen einen Lebensmittelladen auf dem Unteren Markt vor.

Auf dem Rausch-Gelände würde Baedorf Gastronomie, Geschäfte, Büros, Praxen und Wohnungen ansiedeln. Möglich wäre die millionenschwere Investition jedoch nur durch ein Tauschgeschäft mit der städtischen Fläche am Unteren Markt. Damit sei auch nur das Gesamtkonzept umsetzbar, stellte Baedorf nochmals klar. Wichtigste Voraussetzung für jedes Engagement sei jedoch die positive Begleitung des Vorhabens durch die Stadt, er warte auf Signale.

Spilles hingegen verweist auf eine dritte Möglichkeit, und das ist die im April 2007 eingereichte Bauvoranfrage der Familie Rausch, die immer noch Bestand habe und ebenfalls in weiten Teilen positiv beschieden wurde. Dieser Vorschlag seine im vorderen Bereich ein Geschäftshaus mit Praxen und Wohnraum bauen, i einstigen Getreidespeicher waren seniorengerechte Wohnungen geplant.

Bei dieser Variante müssten sich die Ratsmitglieder jedoch von dem gewünschten öffentlichen Platz endgültig verabschieden. Für Baedorf indes steht fest, dass es auch mit dem Verkauf des Grundstücks viel Klärungsbedarf gebe: Die Stadt sei nach dem positiven Beschluss vom letzten Jahr am Zug.

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