Ilka Keller will ihre Hochburg erneut verteidigen

Acht Kandidaten treten im Wahlkreis 27 an - 118 000 Stimmberechtigte im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis entscheiden über ihren Vertreter in Düsseldorf - Nur der Sieger zieht in den Landtag ein

  Eine Ausweitung  des Kiesabbaus zwischen Buschhoven und Flerzheim wird von den meisten Anwohnern abgelehnt.

Eine Ausweitung des Kiesabbaus zwischen Buschhoven und Flerzheim wird von den meisten Anwohnern abgelehnt.

Foto: Lannert

Rhein-Sieg-Kreis. Der Wahlkreis 27 umfasst den linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis mit den Städten Rheinbach, Meckenheim und Bornheim sowie den Gemeinden Alfter, Swisttal und Wachtberg. Dort entscheiden am 22. Mai rund 118 000 Stimmberechtigte, wer ihre Interessen in Düsseldorf vertritt.

Das hat in den vergangenen 15 Jahren die Christdemokratin Ilka Keller aus Swisttal getan, denn der Wahlkreis ist seit Jahrzehnten eine CDU-Hochburg. Ilka Keller holte ihr Mandat seit 1990 dort stets direkt. 1995 schaffte sie 46,8 Prozent der Stimmen, im Jahr 2000 waren es mit 46,4 Prozent nur unwesentlich weniger. Damals wählten 31,3 Prozent den Bornheimer SPD-Kandidaten Sebastian Hartmann. 12,5 Prozent entschieden sich für den FDP-Mann Michael Buse. Ingo Steiner holte 7,6 Prozent für die Grünen.

Einen neuen Versuch, Ilka Keller das Direktmandat abzujagen, starten am 22. Mai der Meckenheimer Werner Albrecht (SPD), der Bornheimer Thorsten Knott (FDP) und erneut der Wachtberger Ingo Steiner (Grüne). Außer ihnen stehen Stephan Kreuz (PDS), Raphael Schäfer (NPD), Birgit Rakers (ÖDP) und Gernot Westphalen (WASG) auf dem Stimmzettel. Nur der Sieger wird in den Landtag einziehen, denn Albrecht (Platz 92) und Knott (Platz 49) belegen aussichtslose Reservelistenplätze. Keller und Steiner sind gar nicht auf der Liste abgesichert.

Die Kandidaten streiten um die richtigen Konzepte, um die Probleme des Landes auch in ihrem Wahlkreis zu lösen. In der Vergangenheit ging es da vorwiegend um die Finanzausstattung der Kommunen, um Lehrerstellen und Unterrichtsausfall, um Polizeipräsenz, um Verkehrspolitik, um den Kampf gegen weiteren Kiesabbau bei Buschhoven und im Vorgebirge.

Das werden auch die Hauptthemen in der nächsten Legislaturperiode bis zum Jahre 2010 sein. Konkret: Bleibt das Rheinbacher Malteser-Krankenhaus erhalten? Zweifel sind angebracht, denn es steht seit kurzem nicht mehr im Krankenhausbedarfsplan des Landes. Ist die Zukunft der Meckenheimer Polizeiwache auch langfristig gesichert? Viele Bürger sind zumindest für den Moment erleichtert, dass der Mietvertrag für das Haus in der Neuen Mitte jetzt bis 2010 verlängert wurde.

Wann wird die Bornheimer Umgehungsstraße bis Bonn durchgezogen? Die Einwohner von Bornheim und Roisdorf stöhnen schon seit Jahren über die Blechlawine, die morgens nach und nachmittags aus Bonn durchs Vorgebirge rollt. Ist eine Entlastungsstraße für die Rheinbacher Innenstadt realisierbar? Auch dort staut sich der Verkehr allzu häufig.

Wie können Landwirte und Mittelständler gestärkt werden? Sie sind von der EU-Erweiterung und der osteuropäischen Billig-Konkurrenz besonders stark betroffen. Wann geht es mit dem zweigleisigen Ausbau der Regionalbahn 23 zwischen Bonn und Euskirchen weiter? Es sollen ja mehr Berufspendler von der Straße auf die Schiene wechseln.

Demjenigen, der den Wahlkreis holt, wird es also in Düsseldorf bestimmt nicht langweilig werden.

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