Aus bislang noch ungeklärten Gründen war eine der Frauen - welche, steht nach Angaben des Sprechers des Bundesgrenzschutzamtes Köln, Klaus Peter Kilian, noch nicht fest - gegen 3.30 Uhr von Bahnsteig 3 auf das Gleis gestürzt. Die beiden Freundinnen seien sofort ins Gleisbett gesprungen, um ihr zu helfen.

Doch in diesem Moment näherte sich laut Kilian der Güterzug 51443 dem Bahnhof. Die 19-Jährige habe es gerade noch geschafft, sich auf den Bahnsteig zu retten; die Freundinnen nicht mehr. Der Zug überrollte die Frauen und tötete sie.

Der Lokführer, der auf dem Weg durch den Hauptbahnhof nach Angaben Kilians mit etwa 100 Stundenkilometer unterwegs war, hatte noch Warnsignale gegeben, aber nicht mehr rechtzeitig bremsen können. Er erlitt einen Schock und musste von einem Kollegen abgelöst werden.

Die 19-Jährige wird von Notfallseelsorger, Pater Jürgen Langer, betreut. Wie der Bundesgrenzschutz am Montag auf Anfrage mitteilte, konnte die junge Frau bisher nicht zu dem Unglück vernommen werden. "Sie wird frühestens in zwei, drei Tagen etwas sagen können", berichtete Kilian.

Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen aufgenommen. Sie schließt nach eigenen Angaben Fremdverschulden definitiv aus. Die drei Frauen aus dem Raum Flensburg (Schleswig-Holstein) waren nach GA-Informationen von einer Party gekommen. Was sie am frühen Morgen im Bahnhof wollten, ist bisher nicht geklärt. Personenzüge, so der Bundesgrenzschutz, seien um diese Uhrzeit noch nicht unterwegs gewesen. Auf Anfrage nach der Unglücksursache sagte Kilian: "Es scheint Alkohol im Spiel gewesen zu sein."

Definitive Aussagen könnten aber erst gemacht werden, wenn das Ergebnis der Blutuntersuchungen vorliege. Der Hauptbahnhof blieb während der Bergung der Leichen und der Unfallaufnahme drei Stunden lang für den Zugverkehr gesperrt.