Flugverbot für Gyrocopter in Hangelar gefordert

BEUEL/HANGELAR · Bürgerinitiative legte einen umfangreichen Maßnahmenkatalog vor, um Fluglärm zu vermindern. Bezirksvertretung Beuel berät darüber in der Januar-Sitzung.

Ab März dieses Jahres sollen Gyrocopter nicht mehr vom Verkehrslandeplatz Hangelar fliegen dürfen. Ein absolutes Startverbot für die Ultraleichtflieger fordert jetzt die Bürgerinitiative gegen Fluglärm Bonn/Sankt Augustin. Die Bezirksvertretung Beuel wird sich in seiner Sitzung am 17. Januar mit dem umfangreichen Forderungskatalog der Bürger beschäftigen.

Manfred Roth und Peter Wunderling von der Bürgerinitiative sehen die Stadt Bonn als größten Anteilseigner an der Betreibergesellschaft in der Pflicht, ihre Bürger vor dem wachsenden Fluglärm zu schützen. Immerhin gehörten 49 Prozent der Gesellschaft der Stadt Bonn, und darüber hinaus verlaufe Dreiviertel der Platzrunde über Bonner Gebiet, so die Sprecher der Initiative.

Die Stadt lasse es zu, dass Ortsteile wie Geislar, Holzlar, Kohlkaul und Bechlinghoven "zu Lärmmülldeponien" werden. Einige Maßnahmen seien zwar vom Stadtrat auf den Weg gebracht, aber bis dato nicht umgesetzt worden. So etwa das Startverbot für Gyrocopter, was im April beschlossen wurde.

Oder aber die Lärmmessstationen, die bereits vor über drei Jahren vom Rat gefordert wurden. Daher will die Initiative einen erneuten Versuch starten, damit die beteiligten Gremien eine Einigung erzielen.

  • Gyrocopter: Auch der Stadtrat von Sankt Augustin hatte zunächst ein Flugverbot beschlossen, dann aber den Beschluss wieder ausgesetzt, um zu sehen, ob etwa ein Nachrüsten der Flugmaschinen mit Schalldämpfern oder freiwillige Beschränkungen im Flugbetrieb nicht auch etwas bewirken könnten.
  • Aus Sicht der Bürgerinitiative sei dies aber gescheitert. "Die Maßnahmen haben in keiner Weise Wirkung gezeigt", so Roth und Wunderling. Daher ihre Forderung: Flugverbot ab März diesen Jahres.
  • Lärmmessstationen: Die Stadt Bonn soll erneut mit den Gesellschaftern über die Umsetzung des Ratsbeschlusses verhandeln. Die Initiative wäre bereit, einen Betrieb der Messstationen für einen begrenzten Zeitraum von einem halben Jahr zu akzeptieren, um die Kosten niedriger zu halten. Der TÜV Rheinland, der die Messung beobachten soll, soll außerdem darlegen, ob die Lärmquellen Flugplatz Hangelar und Flughafen Köln/Bonn getrennt dargestellt werden können.
  • Rahmenplanung Sankt Augustin: Die Stadt Bonn soll sich um ein Mitspracherecht im Rahmenplanungsbeirat "Verkehrslandeplatz Hangelar" bemühen. Denn bei der Untersuchung nach weiteren Entwicklungspotenzialen des Flugplatzes befürchten die Fluglärmgegner die Ansiedlung weiterer "Flugplatz-affinen Unternehmen". Einen "Aero-Park" lehnt die Initiative ab.
  • Ein Verbot von Platzrundenflügen soll an Werktagen zwischen 13 und 15 Uhr sowie samstags ab 13 Uhr und an Sonn- und Feiertagen ganztägig ausgesprochen werden.
  • Kontrolle der Platzrundenflüge: Beschwerdeführer sollen an Kontrollen beteiligt, Messprotokolle erstellt werden.
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