Fluglärm ist Thema in Berlin

Fluglärm-Gutachter Eberhard Greiser hat zwar die weitere Mitarbeit an der Krebs-Studie des Kreises aufgekündigt, aber seine Erkenntnisse sind derzeit in aller Munde.

Rhein-Sieg-Kreis. (syl) Fluglärm-Gutachter Eberhard Greiser hat zwar die weitere Mitarbeit an der Krebs-Studie des Kreises aufgekündigt, aber seine Erkenntnisse sind derzeit in aller Munde.

Wie der Bonner SPD-Bundestagesabgeordnete Ulrich Kelber am Dienstag mitteilte, steht Greisers Studie "Risikofaktor nächtlicher Fluglärm", in der der Einfluss von Fluglärm auf Erkrankungen am Beispiel des Umfelds des Flughafens Köln-Bonn untersucht worden am Mittwoch im Umweltausschuss des Bundestages auf der Tagesordnung. Das Gremium tagt unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

"Lärm ist das am meisten unterschätze Umwelt- und Gesundheitsrisiko. Wir wollen vom zuständigen Bundesumweltminister Norbert Röttgen wissen, welche Überlegungen er zu einem einheitlichen Lärmschutzkonzept hat", sagte Kelber vorab. Greisers Studie weist auf einen Anstieg der Erkrankungen insbesondere für Herz/Kreislauf durch Fluglärm hin.

Nachdem sich auch das Umweltbundesamt auf Ergebnisse Greisers stützt, stand dessen Präsident Jochen Flasbarth am Dienstagmorgen der ARD Rede und Antwort. "Wir brauchen eine Debatte, was an Nachtfluglärm vermeidbar und welche lauten Flieger jedenfalls in der Nacht ausgeschlossen werden müssen", forderte Greiser.

Die Daten seien "alarmierend" und die rechtlichen Regelungen reichten nicht aus. Die "regionalwirtschaftlichen Effekte" des Nachtflugs müssten gegenüber den berechtigten Gesundheitsinteressen der Menschen auf den Prüfstand. "Es ist gut, dass nun die Diskussion über die gesundheitlichen Auswirkungen von vor allem nächtlichem Fluglärm auf Landes- und Bundesebenen in Gang gekommen ist", findet Rhein-Sieg-Landrat Frithjof Kühn.

Er teilte mit, dass der Kreis die von Greiser bisher nicht beantworteten Detailfragen zu seinem wissenschaftlich nicht unumstrittenen Gutachten nun an das Umweltbundesamt weitergeleitet habe. Der Kreis fordert seit Jahren, nächtliche Passagierflüge in Köln/Bonn zu untersagen und Frachtverkehr auf ein Minimum zu beschränken.

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