Erweiterung des Phantasialandes verzögert sich

NRW-Ministerium setzt Verfahren zur Expansion aus

Erweiterung des Phantasialandes verzögert sich
Foto: Volker Lannert

Brühl. Im Verfahren zur Erweiterung des Phantasialandes in Brühl gibt es eine Verzögerung. Das Wirtschaftsministerium in Düsseldorf hat die Genehmigung der für die Ausdehnung notwendigen Regionalplan-Änderung vorerst ausgesetzt.

Die Regionalplanänderung - es sollten 16 Hektar Erweiterungsfläche nach Westen in den Wald ausgewiesen werden - hatte der Regionalrat im September vergangenen Jahres beschlossen. Allerdings hatte das Gremium damit nicht dem Wunsch des Brühler Unternehmens entsprochen, das eine Ausdehnung um 30 Hektar als notwendig für den Erhalt des Freizeitparks angesehen hatte.

Statt dessen verständigte sich der Regionalrat auf zunächst 16 Hektar und beauftragte darüber hinaus die Bezirksregierung Köln, gemeinsam mit dem Phantasialand, dem Rhein-Erft-Kreis und der Stadt Brühl ein weiterführendes Konzept für weitere Flächen zu entwickeln.

Darin sollten die Interessen der Anwohner, die Belange des Naturschutzes und die betrieblichen Notwendigkeiten des Unternehmens berücksichtigt werden, denn der Freizeitpark wird ringsherum von der Autobahn, der Wohnbebauung und dem Wald nahezu eingeschlossen.

Dieses Moderationsverfahren will das Wirtschaftsministerium abwarten, ehe sie die Regionalplanänderung genehmigt. "Da nur in Kenntnis des Gesamtkonzeptes der Erweiterung die anstehenden Raumnutzungskonflikte und ihre Lösung beurteilt werden können, wird das Verfahren bis zur Vorlage des Konzeptes ausgesetzt", erklärte Ministerin Christa Thoben (CDU).

So dürften Waldgebiete nur dann für andere Nutzungen in Anspruch genommen werden, wenn die angestrebten Verwendungen nicht außerhalb des Waldes realisierbar seien und der Eingriff in den Wald auf das unbedingt erforderliche Maß beschränkt werde.

Thoben räumte jedoch ein, "dass das Unternehmen mit etwa zwei Millionen Besuchern jährlich einer der meist besuchten Freizeitparks deutschlandweit ist und damit nicht nur für die Stadt Brühl und die Region Köln Bonn, sondern auch für das Reiseland NRW von erheblicher Bedeutung ist".

"Natürlich sind wir nicht erfreut über die erneute Verzögerung", sagte Phantasialand-Direktor Ralf-Richard Kenter. Allerdings wolle man auch keine Genehmigung für die Erweiterung, wenn sie nichts rechtssicher sei. Obwohl Kenter bereits in früheren Stellungnahmen deutlich gemacht hatte, dass es keine Alternative zur West-Erweiterung in den Wald gebe, werde sich das Unternehmen völlig "ergebnisoffen" an dem Moderationsverfahren beteiligen, betonte Kenter.

Unterstützung erhält das Phantasialand bei seinen Bestrebungen von führenden Düsseldorfer Koalitionspolitikern. "Wir wollen die Erweiterung sicherstellen. Auf die Größe will ich mich dabei nicht festlegen, aber die Argumente des Unternehmens für eine Erweiterung erscheinen schlüssig und logisch", sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU, Oliver Wittke. Der Park sei durch fehlende Ausbreitungsmöglichkeiten im Vergleich zu anderen zuletzt ins Hintertreffen geraten.

In die gleiche Richtung argumentierte FDP-Fraktionschef Gerhard Papke. "Das Ergebnis des Moderationsverfahrens muss den Interessen des Phantasialandes Rechnung tragen. Eine Expansion muss gewährleistet werden, aber sie muss umwelt- und naturschutzverträglich sein", sagte er dem General-Anzeiger.

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