Schulausschusssitzung in Oberpleis Eine Chance für die Gesamtschule

SIEBENGEBIRGE · Die Chancen für eine Gesamtschule in Königswinter oder gemeinsam mit Bad Honnef sind gestiegen. Die Wahrscheinlichkeit einer Zusammenarbeit mit der Nachbarstadt bei der Sekundarschule ist dagegen geringer.

 Die Hauptschule in Oberpleis, hier beim Tag der offenen Tür im Februar 2011, steht vor dem Aus.

Die Hauptschule in Oberpleis, hier beim Tag der offenen Tür im Februar 2011, steht vor dem Aus.

Foto: Frank Homann

Mit diesen Neuigkeiten wartete Dezernent Holger Jung bei der Schulausschusssitzung in Oberpleis auf.geworden. Beide Kommunen werden nach Ostern gemeinsam ein Gespräch mit der Bezirksregierung führen. Ob sich danach die Wege wieder trennen, bleibt abzuwarten. "Unter dem interkommunalen Aspekt ist wahrscheinlich nur die Gesamtschule genehmigungsfähig", sagte Jung. Allerdings würden viele Fachleute von einer Gesamtschule an zwei Standorten abraten. Möglich wäre auch eine eigene Königswinterer Gesamtschule am Standort Oberpleis, für die 100 Anmeldungen notwendig wären.

"Die Einrichtung einer interkommunalen Sekundarschule wird hingegen sehr schwierig werden", so Jung. In der Januarsitzung des Schulausschusses hatten sich CDU und SPD mit ihrem Antrag durchgesetzt, dass die Verwaltung die Bereitschaft in Bad Honnef prüfen soll, dort eine gemeinsame Sekundarschule einzurichten. Am 1. März gab es ein Gespräch zwischen den Verwaltungen beider Städte.

Die Rechnung der Nachbarstadt, durch eine Kooperation die notwendige Zahl von Anmeldungen für die geforderte Dreizügigkeit mit 75 Schülern zusammen zu bekommen, geht jedoch nicht auf, weil nur die Schüler aus dem Honnefer Stadtgebiet, nicht aber die aus Königswinter gezählt würden. Jung: "Es gibt die Aussage aus Bad Honnef, dass dort die Schülerzahl nicht erreicht werden kann."

Eine Sekundarschule an nur einem Standort scheidet somit wohl aus. Aber auch eine gemeinsame Sekundarschule an zwei Standorten dürfte problematisch werden. Als zweiter Standort käme nur Oberpleis in Frage. Das aber wäre nur möglich, wenn dort nicht nur die siechende Hauptschule, sondern auch die gut besuchte Realschule aufgegeben würde. Realschule und Sekundarschule an einem Standort werden von der Bezirksregierung nicht genehmigt.

Nach Aufgabe der Realschule würde eine Sekundarschule am Standort Oberpleis voraussichtlich fünfzügig und in Bad Honnef zweizügig werden. "Für eine sechs- oder siebenzügige Sekundarschule würden wir jedoch Probleme bei der Genehmigung bekommen. Anders als bei einer Gesamtschule dieser Größe", so Jung.

Als weitere Option bleibe natürlich auch, so der Dezernent, alles einfach beim Alten zu belassen: "Das Schicksal der Hauptschule würde sich dann eventuell durch die Entscheidung höherer Behörden erledigen." Die derzeitige fünfte Klasse der Ganztagshauptschule besuchen lediglich 15 Schüler. Sie durfte überhaupt nur mit einer Sondergenehmigung der Bezirksregierung eingerichtet werden, die aber deutlich machte, dass es sich dabei um eine Ausnahme handelte.

Wie geht es nun weiter? In Königswinter will man erst einmal das Gespräch bei der Bezirksregierung abwarten, in dem alle Möglichkeiten ausgelotet werden sollen. Bis Juni wird auch das Ergebnis der Elternbefragung in Bad Honnef vorliegen. Am 27. Juni könnte sich der Königswinterer Schulausschuss dann erneut mit dem Thema beschäftigen.

Obwohl sich einige Ausschussmitglieder zu der neuen Entwicklung äußerten, herrschte weitgehend Konsens, dass vor einer weiteren Beratung nun erst einmal die nächsten Schritte abgewartet werden müssen. "Der einzige klare Standpunkt ist bisher, dass der Elternwille da ist, das Gymnasium zu erhalten", sagte CDU-Ratsmitglied Norbert Mahlberg. 200 Eltern hatten diesen Wunsch bei der Befragung geäußert, die Gesamtschule war immerhin auf 96 Stimmen und die Sekundarschule nur auf 83 Stimmen gekommen.

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