Ein Swisttaler kauft den Rheinbacher Bahnhof
Der private Investor sichert eine neue Überdachung und neue Gastronomie zu
Rheinbach. Ein Investor aus Swisttal hat der Bahn das mit 150 000 Euro veranschlagte Rheinbacher Bahnhofsgebäude abgekauft. Das teilte Bürgermeister Stefan Raetz jetzt den Mitgliedern des Rheinbacher Stadtrates mit. Die Stadt, so Raetz am Dienstag auf Anfrage des General-Anzeigers, habe den Verkauf vermittelt. "Wir wollten das Gebäude in vernünftige Hände geben, damit es unseren Vorstellungen entspricht. So einen Käufer haben wir jetzt gefunden."
Der private Investor, da ist sich der Rheinbacher Bürgermeister sicher, werde "sicherlich etwas Vernünftiges daraus machen". Nach und nach wolle er das Gebäude modernisieren, was vor allem im Inneren dringend nötig sei. Die Bahn habe nämlich jahrelang "nichts mehr gemacht".
Mit dem Käufer sei vertraglich festgelegt, dass der Bahnsteig eine neue Überdachung erhalten soll. Und zwar dort, wo auf der einen Seite die Bahnen und auf der anderen Seite die Busse halten. Eine neue Gastronomie soll die Parterre bereichern, ebenso eine Art Kiosk und Ticketverkauf. "Die künftige Lösung soll multifunktionaler sein als die jetzige Bahnhofskneipe", so Raetz. Noch gebe es allerdings vertragliche Bindungen.
Auch der erste Stock, wo Wohnungen untergebracht sind, solle renoviert werden. Noch im vergangenen Jahr hatte der Bürgermeister Überlegungen angestellt, dass die Stadt als Käuferin des Bahnhofsgebäudes auftreten könnte. Das Problem dabei: Das Land Nordrhein-Westfalen hätte zwar für eine Übergangszeit von fünf Jahren die Kreditkosten übernommen; die Stadt, die ohne genehmigten Haushalt dasteht, darf aber keine neuen Kredite aufnehmen.
Danach stand als Alternative "First Rail" im Raum, eine hundertprozentige Tochter der Deutschen Bahn. Der Stadt ist der private Investor aus der Nachbarkommune jedoch lieber: "First Rail ist weit weg", so der Bürgermeister. "Deren einziges Ziel ist es, Geld zu machen."
