Alfter Ein "Hochwasserfahrplan" soll her

ALFTER · Wo kommt das Wasser her? Wo fließt es hin? Und wie lässt sich die Überflutungsgefahr in Alfter-Ort bei starkem Regen mindern? Antworten darauf soll ein Konzept von Fachleuten liefern. Das hat der Betriebsausschuss der Gemeinde Alfter am Donnerstagabend einstimmig beschlossen. "Wir brauchen Klarheit. Alles andere ist im Nebel stochern", sagte Arthur Volkmann, Leiter der Gemeindewerke Alfter.

 Die Folgen des Unwetters vom 27. Juli 2011 in Alfter: Durch die Kraft des Hochwassers wurde das Auto erst durch eine Mauer gespült und dann von einem Gartenzaun aufgehalten.

Die Folgen des Unwetters vom 27. Juli 2011 in Alfter: Durch die Kraft des Hochwassers wurde das Auto erst durch eine Mauer gespült und dann von einem Gartenzaun aufgehalten.

Foto: Volker Lannert

Erst danach könne man sich Detailfragen zuwenden. Bis dahin ist auch die Eigenverantwortung der betroffenen Bürger gefragt, ihre Keller etwa durch Sicherung der Kellerlichtschächte zu schützen.

Auf Vorschlag der Gemeindewerke Alfter und der Regionalgas Euskirchen als beauftragte Betriebsführerin des Alfterer Wasser- und Abwasserwerks soll mit dem Konzept das Ingenieurbüro Osterhammel in Nümbrecht beauftragt werden. Es erstellt im Auftrag der Bezirksregierung Köln gegenwärtig auch die Hochwassergefahren- und -risikokarten für den Hauptlauf des Alfterer-Bornheimer Bachs.

Auf dieser Datenbasis soll die Analyse von Niederschlagsmengen und Fließwegen verfeinert werden und auch die Zuläufe und Verästelungen erfassen. Über Einzelheiten informierte Martin Dörr vom Ingenieurbüro Osterhammel die Mitglieder des Betriebsausschusses bei ihrer Sitzung. Wichtig war dem Diplom-Ingenieur vor allem eins: "Es geht darum, die Überschwemmungsgefahr zu minimieren. Ein hundertprozentiger Hochwasserschutz ist nicht realisierbar."

Das Ingenieurbüro will bereits vorliegende Daten aus unterschiedlichen Untersuchungen der Gewässer und des Kanalnetzes verknüpfen und die Analysen vertiefen. Mit Hilfe eines Niederschlag-Abfluss-Modells und Langzeitsimulationen kann dann die Wirksamkeit möglicher Maßnahmen berechnet werden. "Das Problem zurzeit ist, dass der Abfluss der Niederschläge aus einem relativ großen Gebiet in einen kleinen Bereich mündet", erläuterte Dörr.

Engstellen sind bekanntlich insbesondere die Kronenstraße, der Stühleshof und der Bereich Am Bähnchen, wie die sintflutartigen Regenfälle am 26. Juli 2008 und am 27. Juli 2011 gezeigt haben. Die Frage, ob und wo der Bau von Hochwasserrückhaltebecken sinnvoll ist, will der "Hochwasserfahrplan" des Ingenieursbüros ebenfalls beantworten.

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