Ein Diamant am Rhein erhält den letzten Schliff

Im Königswinterer Immenhof nähern sich die Umbauarbeiten dem Ende - Anfang Oktober werden Peter und Christine Albrecht das Anwesen wieder eröffnen und dort edles Mobiliar und Accessoires anbieten

Königswinter. Wie das so ist beim Umbau von Altbauten - vor Überraschungen bleibt der Bauherr selten verschont. Bei Peter Albrecht, der seit geraumer Zeit den Immenhof an der Königswinterer Rheinpromenade sanieren lässt, war es der rheinseitig gelegene Pavillon, der plötzlich Unannehmlichkeiten bereitete: Weil, wie sich herausstellte, ein Träger durchgerostet war, musste die historische Fassade zerlegt, in Teilen abgetragen und neu zusammengesetzt werden.

Ein Rückschlag, der jedoch nicht das Gesamtprojekt gefährden konnte. Auch der Schrecken, als in der ersten Bauphase der historische Torbogen eines Nachts wie von Geisterhand abhanden kam, ist verflogen, längst wurde für Ersatz gesorgt. Für jedermann erkennbar biegen die Arbeiter jetzt auf der Zielgeraden ein.

Anfang Oktober wollen Peter und Christine Albrecht ihr Geschäft "La Remise" eröffnen. Im gleichnamigen Gebäudeteil entlang der Meerkatzstraße warten dann auf zwei Stockwerken Antiquitäten, Möbel im Landhausstil und Accessoires auf die Kunden.

Im Hauptgebäude, der klassisch-französisch anmutenden Villa, werden sich die Ausstellungsstücke nach Themenbereichen - mal skandinavisch, mal französisch - auf die repräsentativen Räumlichkeiten verteilen. Auch der parkähnliche, mediterrane Innenhof soll später als Ausstellungsfläche dienen.

Eine Wohnung birgt hingegen besagter Pavillon am Südrand des Grundstücks. Besonders bemerkenswert nimmt sich hier die Fassade aus, deren hohe Fenstereinfassung in gleicher lichter und ästhetischer Weise nach innen wie nach außen wirkt.

Noch steht nicht fest, ob die Eigentümer die 95 Quadratmeter große "Ferienwohnung" selbst nutzen oder aber vermieten werden. Neu aufgebaut wurde die Garage, was ihr wegen des originalgetreuen Stils jedoch nicht anzumerken ist.

Auch halten sich sich die elektronische Ausstattung der Gebäude und ihre moderne Bautechnik optisch dezent im Hintergrund.

Es tut sich also eine Menge auf dem Gelände neben dem entstehenden Sea Life Center. Inzwischen sind bereits die ersten Lieferungen eingetroffen und warten darauf, von Christine Albrecht ausgepackt zu werden. Noch aber staubt es im rückwärtigen Bereich der Anlage: Dort entsteht derzeit der Parkplatz, der künftig 80 Autos gegen geringe Gebühr Raum bietet.

Auch im zur Hauptstraße angrenzenden Verwaltungsgebäude - hier wird man bald Büro- und Ladenfläche mieten können - wird noch fleißig gearbeitet. 30 verschiedene Unternehmen haben Peter und Christine in den vergangenen Monaten auf dem Areal beschäftigt, die meisten von ihnen aus der Region. "Alle waren mit großem Engagement dabei", freut sich der Bauherr, der das nicht nur auf den mangelnden Zeitdruck zurückführt, welcher aber überall große Sorgfalt ermöglicht habe.

Der Immenhof wurde 1852 errichtet und 1934 zum Hotel umgebaut. Von 1954 bis 1993 lockte das Haus unter der Leitung der Familie Hürter viele Gäste an. 1994 kaufte Albrechts Rhenania Seniorenwohnheime GmbH das Gelände samt Immobilien.

Das Vorhaben, dort ebenfalls ein Seniorenwohnheim zu errichten, scheiterte aus vielerlei Gründen. Das Ziel, den Immenhof wiederzubeleben, wird Albrecht in diesen Wochen erreichen.

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