Drei Varianten für Vergrößerung des Phantasialands

Im Streit um die geplante Vergrößerung des Phantasialandes um 30 Hektar hat der "Arbeitskreis Erweiterung" nach mehr als anderthalbjähriger Tätigkeit jetzt dem Kölner Regionalrat seine Ergebnisse vorgelegt.

Drei Varianten für Vergrößerung des Phantasialands
Foto: Volker Lannert

Brühl. Im Streit um die geplante Vergrößerung des Phantasialandes um 30 Hektar hat der "Arbeitskreis Erweiterung" nach mehr als anderthalbjähriger Tätigkeit jetzt dem Kölner Regionalrat seine Ergebnisse vorgelegt. Nach zwölf Sitzungen kommt die gruppe zu dem Schluss, dass von acht möglichen Planungsalternativen - alle wurden nach den Kriterien Schallschutz, Natur- und Artenschutz sowie betriebliche Eignung untersucht - nur drei infrage kommen.

Die alle westlich des derzeitigen Betriebsgeländes im Wald gelegenen Flächen hat der Arbeitskreis dem Kölner Gremium als Grundlage für ein mögliches Regionalplanverfahren vorgeschlagen, das Voraussetzung für eine Erweiterung ist. Eine Ausdehnung nach Osten auf den waldfreien Arealen ist nach den Erkenntnissen des Arbeitskreises wegen des Lärms nicht möglich.

Außerdem ist der Arbeitskreis zu dem Schluss gekommen, dass ein Umzug des Parks, verbunden mit einem Investitionsaufwand von rund 400 Millionen Euro, nicht möglich ist. Einig ist sich der Arbeitskreis mit Ausnahme des Vertreters des Rhein-Erft-Kreises zudem, dass die sogenannte Null-Variante - also keine Erweiterung - keine Zukunftsperspektive für den Freizeitpark darstellt und deshalb als weitere Alternative ausgeschlossen wird. Auch die Größenordnung von etwa 30 Hektar als Erweiterungsfläche hält die Gruppe für nachvollziehbar und begründbar.

Der Vorsitzende des Regionalrates, Rainer Deppe (CDU), bedankte sich bei allen Beteiligten für den umfangreichen Bericht. Eine solche detaillierte und in die Tiefe gehende Vorarbeit habe es für ein Regionalplanverfahren in Nordrhein-Westfalen noch nie gegeben.

Auf der nächsten Sitzung am 8. Oktober will Deppe die wesentlichen Ergebnisse noch einmal mündlich erläutern. Der Regionalrat soll dann entscheiden, inwieweit der Bericht und die Vorschläge Grundlage für das weitere Verfahren sein können. Außerdem werden dann wohl auch Bürgerinitiativen und Naturschutz-organisationen in den Entscheidungsprozess mit einbezogen. Ein Beschluss zur Regionalplanänderung dürfte allerdings erst frühestens 2011 fallen.

Das gerade zu Ende gegangene Moderationsverfahren geht auf einen Beschluss des Regionalrats zurück, der im September 2008 einer Erweiterung des Parks um 16 Hektar grundsätzlich zugestimmt hatte. Gleichzeitig beauftragte er aber auch die Bezirksregierung Köln, gemeinsam mit dem Phantasialand, dem Rhein-Erft-Kreis und der Stadt Brühl ein Zielkonzept für eine darüber hinausgehende Erweiterung des Freizeitparks zu entwickeln.

Dabei sollten die Interessen der Anwohner und die Belange des Naturschutzes sowie die betrieblichen Notwendigkeiten des Unternehmens berücksichtigt werden. Dazu konstituierte sich im Januar 2009 unter Moderation der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Rhein-Erft Kreises der "Arbeitskreis Erweiterung Phantasialand".

Das Phantasialand hatte bereits während der Beratungen im Arbeitskreis erklärt, dass es den drei nun vorgeschlagenen Planungsalternativen zustimmen könne. Weiter wolle man sich aber nicht zu dem Verfahren äußern.

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