Drachenfels: Eselsweg bleibt nach Felssturz gesperrt

Der Eselsweg auf den Drachenfels bleibt vorerst gesperrt. Bei einem Runden Tisch im Naturparkhaus des Verschönerungsvereins für das Siebengebirge (VVS) wurde beschlossen, den Weg nach dem Felssturz zwischen Schloss Drachenburg und dem Plateau vorerst nicht freizugeben und Ersatzwege auszuschildern.

Drachenfels: Eselsweg bleibt nach Felssturz gesperrt
Foto: privat

Siebengebirge. Der Eselsweg auf den Drachenfels bleibt vorerst gesperrt. Bei einem Runden Tisch im Naturparkhaus des Verschönerungsvereins für das Siebengebirge (VVS), der Eigentümer des berühmtesten Wanderweges im Siebengebirge ist, wurde am Freitag beschlossen, den Weg nach dem Felssturz zwischen Schloss Drachenburg und dem Plateau vorerst nicht freizugeben und Ersatzwege auszuschildern.

"Wir sind alle froh, dass keine Menschen zu Schaden gekommen sind", sagte der VVS-Vorsitzende Herbert Krämer nach dem Gespräch. "Am wichtigsten ist jetzt die Absperrung, damit die Wanderer verstehen, dass Lebensgefahr besteht", so der frühere Bürgermeister. Nach dem Unwetter am Sonntagnachmittag waren zwei große Felsbrocken auf den Eselsweg gestürzt.

Um auf den Drachenfels zu gelangen, können Wanderer entweder den Kutschenweg oder einen steilen Weg, der direkt am Burghof bergauf führt, benutzen. Auch der Rheinsteig wird über letzteren Weg umgeleitet. Allerdings ist dieser durch die heftigen Regenfälle stark ausgespült. "Wir haben dort die Rheinsteig-Beschilderung erst einmal provisorisch angebracht", sagte Oliver Bremm, der Geschäftsführer der Tourismus Siebengebirge GmbH.

Beliebter Eselsweg Vom 1. April 2009 bis zum 31. März 2010 wanderten 156 000 Menschen auf den Drachenfels. Vom 1. April 2010 bis zum 31. März 2011 waren es 159 000. Diese Werte hat die Wirtschaftsförderungsgesellschaft durch Messgeräte ermittelt. 220 000 wanderten bergab. 60 Prozent aller Wanderer gehen über den Eselsweg. Die Drachenfelsbahn verkauft pro Jahr rund 250 000 Tickets, davon zwei Drittel für die Berg- und Talfahrt und ein Drittel für die Bergfahrt.Am kommenden Dienstag wird der Gutachter Franz-R. Meyer vom Geotechnischen Büro in Aachen die Felswand begutachten. "Dann gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder wir können den Weg wieder aufmachen oder es ist Gefahr in Verzug und wir müssen auf das Gutachten warten", sagte Krämer. Während sich die Tourismus Siebengebirge GmbH um die Beschilderung kümmert, ist der VVS für die Sperrung zuständig. Allerdings mit Unterstützung durch den städtischen Geschäftsbereich Straßen und Stadtgrün.

An dem Runden Tisch im Naturparkhaus nahmen Vertreter des Verschönerungsvereins für das Siebengebirge, der Stadt Königswinter, der Unteren Landschaftsbehörde, der Tourismus Siebengebirge GmbH, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft und der Drachenfelsbahn teil.

Auch an anderer Stelle im Siebengebirge bröckelt es erheblich: Die Weinbergwege oberhalb von Rhöndorf sind gesperrt, seitdem sich vom Siegfriedfelsen ein Felsbrocken gelöst hat.

Auch hier fand ein Runder Tisch statt. Als Lösung zeichnet sich nun ein Verzicht auf den obersten der drei Wege im Weinberg ab. Die Weinbergnutzung zwischen dem obersten und dem mittlerem Weg müsste aufgegeben werden, der Weinberg renaturiert und so gestaltet werden, dass er Gesteinsbrocken aufhalten kann. Ferner müsste oberhalb des mittleren Weges ein Fangzaun auf der vorhandenen Stützmauer errichtet werden.

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