Disput beim Thema Hochwasser

NIEDERDOLLENDORF · Beim Hochwasser schieden sich die Geister. Der Investor hatte die Wasserbauexperten Harald Wegner und Christoph König zum Problem eines Baus im festgesetzten Überschwemmungsgebiet und zur Frage der Auswirkung auf das Grundwasser aufgeboten.

Die Interessengemeinschaft schickte den Kölner Reinhard Vogt, Leiter des Hochwasserkompetenzzentrums, ins Rennen. Beim Grundwasser war man sich einig, dass die geplante Bebauung wie ein Riegel wirkt und die Situation in der Nachbarschaft sogar eher verbessert.

Beim Überschwemmungsgebiet gingen die Meinungen weit auseinander. "Der Bebauungsplan wäre unter heutigen Gesichtspunkten nicht mehr genehmigungsfähig", sagte Vogt. Er vermute, dass dieser kurz vor der Neufestsetzung der Überschwemmungsgebiete nach den großen Hochwassern von 1993 und 1995 im Jahr 1998 "durchgeboxt" wurde.

Während anderswo erkannt worden sei, dass dem Rhein nicht immer mehr Raum genommen werden dürfe, würde man ihm in Königswinter diesen Raum jetzt noch nehmen. Vogt kritisierte, dass Bürgermeister Peter Wirtz nicht auf ein Schreiben der Hochwassernotgemeinschaft Rhein reagiert habe. "Ich bedaure, dass Sie keine Antwort erhalten haben. Die Eingabe wird aber in den städtischen Gremien beraten", erwiderte Wirtz. Was die Hochwassernotgemeinschaft zusammengestellt habe, sei allerdings deutlich überzeichnet.

Wegner bescheinigte dem Investor, "umfangreiche Überlegungen zur Genehmigungsfähigkeit und Optimierung der Bebauung angestellt zu haben". Die gesetzlichen Vorgaben seien zum Teil übererfüllt worden. Die Gebäude seien für ein 100-jähriges Hochwasser gerüstet. Erst dann müsste die Tiefgarage mit 250 Stellplätzen geflutet werden.

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