Der "Segnende Christus" Die rechte Hand macht bei der Restaurierung den Anfang

Alfter/Bornheim · Die Zeit, in der die Christusstatue am Friedensweg nur einhändig ihren Segen spenden konnte, ist vorbei: Gestern haben die Restaurierungsarbeiten der Figur begonnen, an deren rechter Hand der Ballen abgebröckelt war und die Finger fehlten.

 Steinmetz Jürgen Dunkelberg aus Gielsdorf bessert die Gliedmaßen und Risse an der Figur aus.

Steinmetz Jürgen Dunkelberg aus Gielsdorf bessert die Gliedmaßen und Risse an der Figur aus.

Foto: Wolfgang Henry

Jürgen Dunkelberg, Steinmetz und Bildhauermeister aus Gielsdorf, wird auch die zahlreichen Risse im Kunststein-Korpus der Statue schließen, damit eindringende Nässe keinen Schaden am Metallgerüst im Innern anrichtet. Sonst besteht die Gefahr, dass Rost sich im Laufe der Zeit ausdehnt und weitere Risse verursacht oder Stücke absprengt.

"Ich bin sehr froh, dass diese Arbeiten jetzt noch rechtzeitig vor dem Winter erfolgen", sagte Günter Benz von der Arbeitsgruppe Friedensweg im Förderverein "Haus der Alfterer Geschichte". Er hatte die Statue mit einem stabilen Holzgerüst umgeben und dankte dem Steinmetz für dessen Einsatz. Dunkelberg, der seit rund 20 Jahren in der Gemeinde Alfter lebt, sponsert dem Verein die Restaurierung.

"Ich war früher oft hier oben, wenn ich mit meinem jüngsten Sohn zum Minigolfspielen am Restaurant Heimatblick kam", berichtet der 51-Jährige. Er hat das noch vorhandene Bruchstück des Handballens mit Spezialkleber bereits angebracht und mit Spannbändern gesichert. Nach dem Abtrocknen werden in die Hand Löcher für Edelstahlstifte gebohrt, die später die nachmodellierten Finger halten sollen. Abschließend folgt eine Art Imprägnierung.

Die Patina aus Moos auf der Statue wird nicht entfernt. "Sie soll ja nicht aussehen wie neu", sind sich Dunkelberg und Benz einig. Bis zum 65. Jahrestag der Einweihung der Christus-Skulptur will der Steinmetz die Arbeiten abgeschlossen haben. Am 7. Oktober 1945 war das Kunstwerk am heutigen Friedensweg feierlich eingeweiht worden.

Der Alfterer Landwirt und Friedenskämpfer Wilhelm Maucher (1903-1993) hatte sie nach Ende des Zweiten Weltkrieges beim Bildhauer Jakobus Linden aus Poppelsdorf in Auftrag gegeben und auf der Höhe zwischen Alfter und Roisdorf aufstellen lassen. Anlässlich dieses Datums lädt die Arbeitsgruppe Friedensweg für Sonntag, 10. Oktober, 11 Uhr, zu einer Gedenkfeier in das Haus der Alfterer Geschichte ein. Es befindet sich hinter der Pfarrkirche Sankt Matthäus.

Auf dem Programm steht unter anderem ein Vortrag von Ernst Gierlich, Vorsitzender der Heimatfreunde Roisdorf, über die Geschichte der Figur. Über die Pflege des Friedensweges und Möglichkeiten zur Neugestaltung der Anlage informiert Günter Benz. Geplant sind auch eine Bildpräsentation und Musikbeiträge. Nach Abschluss der Feierstunde sind die Gäste zu einem gemeinschaftlichen Spaziergang zur Christusstatue eingeladen, wo ein Blumenschmuck niedergelegt wird.

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