Der Bahnhof wird bis Ende 2002 zweigleisig

Die Bahn AG will noch in diesem Jahr mit dem Umbau in Duisdorf beginnen, der den Fahrgästen mehr Bequemlichkeit und Zeitersparnis bringen soll - Stadt hat Pläne für eine Bahnhofshalle

Der Bahnhof wird bis Ende 2002 zweigleisig
Foto: Frommann

Duisdorf. Rund 778 000 Menschen benutzen ihn jährlich, an jedem Werktag steigen 3 500 bis 3 600 Fahrgäste aus und ein - der Duisdorfer Bahnhof ist klein, aber oho. Die Bedeutung des Haltepunkts der DB-Linie 33 Bonn-Euskirchen sieht man auch bei der Deutschen Bahn AG, so Torsten Nehring, Pressesprecher der DB in Düsseldorf. Nun investiert die Bahn 2,8 Millionen Mark in seinen zweigleisigen Ausbau. Er soll voraussichtlich noch in diesem Herbst beginnen.

Immer wieder verzögerte sich der Baubeginn, ursprünglich sollte die Bahnhoferweiterung schon Mitte vergangenen Jahres fertig sein. Jetzt hat das Eisenbahnbundesamt den Planfeststellungsbeschluss gefasst und damit den Startschuss gegeben. Ende kommenden Jahres werden sich im Duisdorfer Bahnhof zwei Züge begegnen können.

Vorteil: Lästige Wartezeiten der Züge auf dem Meßdorfer Feld fallen weg, weil der entgegenkommende Zug die Einfahrt in den Bahnhof nicht mehr blockiert. So verkürzt sich die Fahrtzeit in den Hauptverkehrszeiten.

Geplant sind der Bau eines zweiten Gleises und eines zweiten Bahnsteigs, der - wie der alte - 165 Meter lang werden soll. Der bestehende Bahnsteig wird angehoben, so dass ein ebenerdiger Einstieg in die modernen Talent-Dieseltriebwagen möglich ist. Eine Fußgänger-Unterführung, die die Bahnsteige verbindet, wird ebenfalls von der Bahn AG gebaut und finanziert.

Eine Rampe, die den Zugang zur Unterführung für Behinderte ermöglicht, ist laut Nehring zwar geplant, wird aber nicht von der Bahn realisiert. Sie zu bauen sei wohl Sache der Stadt und werde nach seiner Einschätzung in "fünf Jahren plus x" umgesetzt. Auch die Zweiteilung der Bahnsteige bewirkt laut Nehring eine Verkürzung der Fahrtzeit: Die Züge könnten mit höherer Geschwindigkeit als bei einem Mittelbahnsteig in den Bahnhof einfahren und so die Fahrgäste schneller abfertigen. "Es sind vielleicht nur 30 Sekunden, aber das lohnt sich."

Die nächste Umgestaltungsphase liegt dann in den Händen der Stadt Bonn. Das Stadtplanungsamt hat fertige Pläne für eine Bahnhofshalle in der Schublade, die es schon im vergangenen Jahr der Bezikrsvertretung Hardtberg präsentierte. Sie sehen eine Vollüberdachung der Gleise vor. Die Kosten von 1,8 Millionen Mark müsste allerdings die Stadt tragen.

"Die Pläne werden weiter verfolgt, stehen allerdings im Augenblick hinter den Planungen zur Stadtbahnlinie 13 zurück", sagte Manfred Donges vom Stadtplanungsamt auf GA-Anfrage. Darüber hinaus müsse man noch mit der Bahn verhandeln, zum Beispiel darüber, wer später das Bahnhofsgebäude wartet und pflegt. "Es ist nicht automatisch so, dass wir das Ding bauen und dann übernimmt die Bahn alles weitere."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort