Kreis Ahrweiler Das Internet soll aus der Wasserleitung kommen

KREIS AHRWEILER · Ideen muss man haben. Was Theo Waerder als Werkleiter des Wasserzweckverbandes Eifel-Ahr und Regionalgeschäftsführer der Stadtwerke Bonn am Dienstag im Ahrweiler Kreishaus präsentierte, klingt so einfach wie genial: Internet aus der Wasserleitung.

 Ein Glasfaserkabel kommt aus der Abzweigung eines Hauswasseranschlusses.

Ein Glasfaserkabel kommt aus der Abzweigung eines Hauswasseranschlusses.

Foto: Martin Gausmann

Nicht so ganz, aber quasi. Denn der Wasserzweckverband hat mehr als 100 Kilometer Leerrohre im AW-Kreis und will diese nutzen. Liegen in ihnen bisher die Steuerungskabel für Schieber und Hochbehälter, kann künftig auch Glasfaser dazu.

Doch das ist nicht der Clou. Das ist der Hausanschluss. Denn von jedem x-beliebigen Leerrohr kann über eine Abzweigung das Glasfaserkabel für Internet oder TV durch die Wasserleitung bis ins Haus geführt werden.

Systemelemente für die Wasserversorgung gab es bereits, doch die Kombination macht das aus, was sich der Wasserzweckverband jetzt patentrechtlich schützen lassen will. Denn aufgerissene Hauseinfahrten oder durch Bauarbeiten zerstörte Vorgärten sind damit Vergangenheit. Dito die hohen Kosten für Bagger und Co..

Wichtig für den Kreis Ahrweiler ist, dass durch das Leerrohrnetz des Verbandes und die neuen Hausanschlüsse - zwei gibt es als Pilot in Adenau - weiße Flecken auf der DSL-Landkarte verschwinden können. "Das gilt besonders für den Raum Adenau und Altenahr", erklärte Verbandsvorsteher Landrat Jürgen Pföhler.

Ein Umstand, der besonders die Bürgermeister Hermann-Josef Romes und Achim Haag freut. Denn bisher waren nicht wenige Firmenansiedlungen an der mangelnden DSL-Infrastruktur gescheitert.

Auch weiteren Orten in der Internet-Diaspora macht Waerder Hoffnung: "Über bestehende und geplante Leerrohrtrassen des Verbandes können auch Teile von Ramersbach und der Grafschaft ans Netz." Die Piloten in Adenau stehen übrigens unter Überwachung des Hygieneinstitutes der Uni Bonn und werden vom rheinland-pfälzischen Umweltministerium gefördert.

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