Bahn verspricht wesentliche Verbesserung des Nahverkehrs

Fahrplanwechsel am 15. Dezember - Stündlich drei Züge von Bonn nach Köln - Aber: Jeder zweite Fernzug entfällt

Bonn. (hd) Normalerweise kommt der Fahrplanwechsel bei der Deutschen Bahn im Sommer. Diesmal ist das anders, denn der Verkehrsbund Rhein-Sieg (VRS) und die Deutsche Bahn führen großes im Schilde: Nicht weniger als eine "wesentliche Verbesserung" des Nahverkehrs auf der sogenannten Rheinschiene versprechen die Vertreter der Verkehrsbetriebe zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember.

Als einen "Glücksfall" bezeichnete VRS-Geschäftsführer Walter Reinarz gar den Bau der ICE-Schnellstrecke zwischen Köln und Frankfurt über Siegburg und den Flughafen Köln/Bonn. Der VRS ist Besteller und Aufgabenträger von Verkehrsleistungen bei der Deutschen Bahn. Durch die Entlastung der Rheinschiene vom Fernverkehr könne der Fahrplan für den regionalen, nicht aufpreispflichtigen Bahnverkehr flexibler gestaltet werden, sagte Reinarz: "Endlich können wir in die Tat umsetzen, was wir seit langem im Nahverkehr geplant haben." Andererseits entfallen durch die Verlagerung des Fernverkehrs auf die neue ICE-Strecke ab dem 15. Dezember rund die Hälfte der Fernverkehrszüge am Bonner Hauptbahnhof.

Nach den Planungen verkehren ab Dezember drei Züge stündlich zwischen Köln und Bonn. So kommt auf der linken Rheinseite die "Rhein-Wupper-Bahn" neu hinzu, die in Bonn-Mehlem abfährt und in Wuppertal-Oberbarmen endet; außerdem eine neu konzipierte Linie zwischen Köln-Deutz und Koblenz ("Rheinland-Bahn"). Beide Linien werden an fast allen Stationen halten. Als "echte Expresslinie" bewirbt die Bahn den beschleunigten "Rhein-Express", der gegenwärtig zwischen Emmerich und Koblenz verkehrt. Da die Zahl der Haltepunkte deutlich verringert wird, soll sich die Fahrtzeit zwischen Köln und Koblenz um 25 Minuten reduzieren.

Auf der rechten Rheinseite, über Bonn-Beuel, bleibt das Angebot mit zwei Zügen pro Stunde auf der Strecke Köln-Koblenz bestehen. Zudem sollen bis Jahresende auf der Rheinschiene die alten "Silberlinge" gegen moderne Züge mit Doppelstockwagen und solche vom Typ ET425 ausgetauscht werden, sagte Rainer Graichen, Geschäftsführer der DB Regionalbahn Rheinland.

Die Reduzierung der Fernverkehrsverbindungen auf der Rheinschiene soll auch den Nutzern der Ahrlinie Vorteile bringen. So fährt der "Rhein-Ahr-Express" ab Dezember stündlich. Mit dem lästigen Warten für Fahrgäste der Linie in Remagen soll dann auch Schluss sein, da die Überholung durch den Fernverkehr entfällt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort