BAP in Rheinbach Konzert vor 4500 begeisterten Zuhörern

RHEINBACH · Es war alles nur "Halv su wild". Auch das Wetter. Zwar hatte es kurz vor dem Start einen kräftigen Schauer gegeben, aber zum Start war es zumindest halbwegs trocken. Und so eröffnete Wolfgang Niedecken sein Heimspiel mit BAP zum Auftakt der Rheinbach Classics am Freitagabend auf dem Himmeroder Wall mit dem Song aus dem gleichnamigen, aktuellen Album.

Im Vorfeld hatte der Kölschrocker, der in den 60er Jahren Internat und Gymnasium in Rheinbach besuchte, angekündigt, das Lied nur bei gutem Wetter als Einstieg benutzen zu wollen. Wenn es regnet und die Leute Schirme in den Händen halten, brauche man einen Klassiker, um sofort Stimmung zu erzeugen. Dann wäre "Alexandra" seine erste Wahl gewesen.

Aber wahrscheinlich hätte er auch mit "Alle meine Entchen" einsteigen können. Denn schon als die fünf Musiker der Kölner Kultband die Bühne betraten, herrschte Ausnahmezustand im Publikum. 4500 Zuschauer im restlos ausverkauften Veranstaltungsbereich und einige hundert davor klatschten, pfiffen, feierten.

Danach lieferte BAP einen Ritt durch 35 Jahre Bandgeschichte. Dazwischen streute Niedecken immer wieder Anekdoten ein: "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung. Hät ming Mum imme jesäht" und "dass man sich drei Sachen nicht aussuchen kann, seinen Vater, seine Mutter und seinen Fußballclub". So sei "Woröm dunn ich mir dat eijentlisch ahn" entstanden, erklärte er mit Blick auf das "Real Madrid vom Rhein", den 1. FC Köln.

Doch dann kam der Regen zurück. Da nützte es auch nichts, dass Niedecken gen Himmel flehte: "Jetzt kommt ein katholisches Stück" - "Babylon". Und auch bei "Leopardefellhoot" kam nicht die Sonne raus. Der Stimmung tat das keinen Abbruch, die Regenschirme wippten im Takt. Und noch besser wurde es, als Niedecken von seinen musikalischen Wurzeln in Rheinbach erzählte. Während seiner Schulzeit entdeckte er die Rockmusik und spielte in den Schülerbands The Convikts und The Troop, unter anderem mit Hein Pelzer und Wilfried Hennig.

[kein Linktext vorhanden]Und genau diese beiden und die Schumacher-Brüder Arno und Bernd holte Niedecken am Freitagabend auf die Bühne. Gemeinsam mit der Rheinbacher Band Tiebreakers, zu denen Pelzer und Hennig heute gehören, spielte BAP "Sympathy for the Devil" - aus dem Song entstand im Zuge einer Klausur am Städtischen Gymnasium das Lied "Dreidüüvelsname".

In der Folge steuerte das Programm auf das Finale zu. Klassiker wie "Kristallnaach" bejubelte das Publikum. Absolute Gänsehautstimmung dann bei "Verdamp lang her" (BAP in Rheinbach, zuletzt 1999): "Für meinen Vatter." Nach einigen Zugaben und knapp drei Stunden verabschiedete sich Niedecken schließlich mit "Do kanns zaubere". "Das war super, klasse", fand eine Besucherin und sprach damit wohl allen aus der Seele. Oder um es mit einer anderen Kölner Band zu sagen: BAP in Rheinbach, das war "ne superjeile Zick".

Und Niedecken ergänzte: "Es war schön hier, das machen wir bei Gelegenheit noch mal."

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